Ich hasse dieses Wort Hassrede. Das ist kein Deutsch, dieses aus dem amerikanischen importierte Konstrukt. Außerdem darf ich hassen, wen ich will und soviel ich will. Ich verstoße damit gegen kein Gesetz, höchstens gegen ein biblisches Gebot. Sowas Lächerliches! Das ist ja so, als wollte ich jemandem verbieten, eifersüchtig zu sein. Oder ich wollte meinem Nachbarn befehlen "liebe meinen Hund!". Daß ich andere nicht gezielt beleidigen darf, das ist ganz was anderes und schon lange gesetzlich geregelt.
Was der Herr Sprachwissenschaftler hier macht ist Folgendes und gefällt mir überhaupt nicht: er unterstellt den Menschen abgrundtiefen Haß, obwohl denen eigentlich "nur" der Kragen geplatzt ist und sie sich irgendwie versuchen, zu artikulieren. Daß ihm das Gesagte nicht gefällt, ist einzig sein persönliches Problem. Man kann vieles verbieten, aber er kann die Menschen nicht dafür verantwortlich machen, daß er ein Problem mit Andersdenkenden hat, was in ihm ein Gefühl des Beleidigtseins auslöst. Genauso wenig kann man ihm einen Vorwurf machen, daß er die Schmerzen, Sorgen und Nöte der hier Beschimpften nicht teilt. Wie auch, wenn er keinen Bezug zu den Leuten hat. Aber der Herr Sailer-Wlasits kann sich nicht beschweren. Man hat ihm eine Bühne geboten, um zwei Seiten lang Gülle über Chemnitz auszugießen. Ich hoffe, es hat ihm Spaß gemacht. Hassrede vom Feinsten! Sag einer was!