2007 verkündete die APA, dass Psychologen, die sich an der Entwicklung und Ausbildung „innovativer Verhörtechniken“ beteiligten, wie sie etwa in Guantanamo und Abu Ghraib eingesetzt wurden, einen wichtigen Beitrag dazu leisteten, Schaden von den USA abzuwenden. Dies kam einer Legitimierung sogenannter weißer Folter gleich, an der sich zu beteiligen die American Psychiatric Association und die American Medical Association ihren Mitgliedern 2006 untersagt hatten.
Die in Guantanamo angewandten Verhörtechniken wurden von der Firma Mitchell, Jessen & Associates unter Mitarbeit des ehemaligen Präsidenten der American Psychological Association, Joseph Matarazzo, und anderen Psychologen entworfen.
Auf wachsenden öffentlichen Druck hin änderte die APA im Oktober 2008 ihre Haltung und verbot Psychologen, sich an Menschenrechtsverletzungen in Gefängnissen zu beteiligen. Im November 2014 gaben Mitglieder der APA eine Untersuchung von unabhängigen Forschern über die Rolle der Organisation bei den Verhörprogrammen in Auftrag. Nach dem Bericht der Untersuchung gab es eine geheime Kooperation von APA mit der Bush-Regierung bei der Unterstützung von Foltermethoden. Die Sprecherin von APA dementierte die Vorwürfe.
Rhea Farberman, die Sprecherin der APA, erklärte im Januar 2014: „Eine genaue Durchsicht dieser öffentlich zugänglichen Materialien sowie unserer bestehenden Richtlinien wird eindeutig zeigen, dass die APA es nicht dulden wird, dass Psychologen sich an Folter beteiligen.“ Es war eben bekannt geworden, dass das APA-Mitglied John Leso an den Verhören und an der Folter von Mohammed al-Qahtani in Guantánamo beteiligt gewesen war. Die APA lehnte es aber dennoch ab, ihn aus der APA auszuschließen. Die APA-Sprecherin Rhea Farberman erklärte, dass eine Untersuchung der APA kein „direkt unethisches Verhalten“ von Leso feststellen konnte.
Ein neuer Bericht einer Untersuchungskommission unter der Leitung von David Hoffman stellte fest, dass Stephen Behnke, der Leiter der Ethik-Abteilung der APA, Psychologen heranzog, um Foltermethoden wie Waterboarding zu entwerfen und einzusetzen. Benke hatte seinen Posten bei der APA bis Juli 2015 inne, als die APA den Bericht der Kommission erhielt. Es ist nicht klar, ob er zurücktrat oder entlassen wurde.
Aber jetzt ist, natürlich, alles wieder gut.