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  • BerlinSWagner

mehr als 1000 Beiträge seit 10.11.2003

Ideale oder Normen?

Die Richtlinie 1 schlägt denn auch die Akzeptanz vor, dass "Maskulinitäten auf sozialen, kulturellen und kontextuellen Normen konstruiert werden". Die Biologie wird hier nicht erwähnt, Geschlecht wird als "nicht-binäres Konstrukt" definiert, das nicht mit sexueller Orientierung gleichzusetzen sei.

Ich wohne ja jetzt auch seit ein paar Jahrzehnten in so einer Gesellschaft. Mit männlichen Normen habe ich selten zu tun.

In der Erziehung kam sowas als Destillat gar nicht vor (als Mann musst Du dies oder das werden). Es gab nur tausende von historischen Beispielen die als positiv oder negativ angesehen wurden, an denen man sich orientieren könnte, wenn man wollte.

Das Ideal war nicht der Soldat, zu dem das negative Klischee oft verdichtet wird.

Die Kultur bot so unterschiedliches an wie Fußballprofis, wobei in meiner Generation recht unterschiedliche Helden auftraten, Gerd Müller, Beckenbauer, Vogts, Maier, Breitner, Netzer, Schuster, Rummenigge, Littbarski, .... (hunderte mehr). Alles ganz unterschiedliche Typen.
Mozart, Beethoven, Brahms, Tchaikovski, Debussi, Wagner, Berg, Orff, ...
Göthe, Schiller, Lessing, Brecht, Böll, Brinkmann, Benn, ...
Mathematiker, Physiker,
Philosophen, Psychologen,
Bergsteiger, Abenteurer,
Sagengestalten, Märchenprinzen, ...

Für Rapeculture muss man wohl zu Zeus und den alten Griechen zurück.
Odysseus, Herkules, ...
Von da spannen wir den Bogen zu Diogenes und kommen zu Karl Valentin, Loriot, Hildebrandt, Erhardt, Polt, Hüsch, Waalkes, ...
Musiker,
Maler,
Erfinder, Entdecker, ...

Im Alltag sieht man Bankangestelle, Verkäufer, Versicherungsvertreter, Polizisten, Ärzte, Handwerker - Meister und Gesellen, Müllmänner und Bauarbeiter, ...

Wo sind da die Normen?
Ich seh da keine.
Außer, dass man die Erwartungen erfüllen muss - bei den Prominenten übererfüllen, aber das sind keine Männlichkeitsnormen sondern man müsste eben 365 Tore schießen, um zu Gerd Müller aufzuschließen oder soundsoviele Kompositionen schreiben, die Weltgeltung erlangen, bei Mozart.

Als schlecht angesehen galten nur Häftlinge, Trinker, Selbstmörder und Männer, die ihre Familie haben sitzen lassen. Traditionelle, konservative Erziehung.

Intelligenz, Geschick und Fleiß waren hoch angesehen. Kraft und Stärke so la la. Risikobereitschaft und Draufgängertum eigentlich gar nicht. Gewalt war pfui.

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