Es ist bezeichnend, dass der Autor kein einziges der drängenden Probleme der Gesellschaft auch nur beiläufig anspricht. Ich kann in dem Artikel nur ausgelutschte Plattitüden ("in der Mitte werden Wahlen ... gewonnen") finden, aber nichts Konkretes.
Zu diesen Plattitüden gehört auch, den Kompromiss über den grünen Klee zu loben, wie es Suchsland im vorletzten Absatz macht. Das Problem dabei ist, dass manche politischen Fragen binär sind, so dass ein Kompromiss zwangsläufig Murks sein muss. Die Zukunft der Rente ist so eine Frage. Sollen künftige Rentner mehr privat vorsorgen oder soll die gesetzliche Sozialversicherung gestärkt werden? Man kann entweder das eine oder das andere machen, aber nicht beides gleichzeitig.
Der Irrsinn auf dem Immobilienmarkt, der mittlerweile alle Schichten bis hin zur oberen Mittelschicht, die bis vor vielleicht 10 Jahren irgendwann ein Haus gebaut hat und sich das mittlerweile in den Ballungsgebieten kaum noch leisten kann, ist ein weiteres Beispiel. Auch hier gibt es den neoliberalen Ansatz, möglichst noch mehr zu deregulieren, dann wird der Markt das schon irgendwie regeln, und es gibt einen sozialistischen Ansatz, es eben nicht dem Markt zu überlassen. Beides gleichzeitig ist zwangsläufig Murks.
Von diesem Murks hatten wir in den zwölf Jahren Groko wahrlich genug.