Ansicht umschalten
Avatar von Goerlitzer
  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Unter Scholz wird der "Umbau der Wirtschaft" in Richtung Finanzialisierung gehen

Worüber die Medien nur ungern berichten: Deutschland steht vor einer De-Industrialisierung-Welle. Nach der Corona-Krise straffen die Konzerne ihre Kapazitäten, teure Standorte werden aufgegeben, in Billiglohn-Standorte wird weiter investiert. Hinzu kommt, dass die über Jahrzehnte verhätschelte Autoindustrie allein durch den Wechsel der Antriebsart als Arbeitgeber an Bedeutung verliert.

Mit seinem ungewöhnlichen Engagement als Finanzminister für Wirecard hat Scholz gezeigt, dass von ihm nachhaltiger Widerstand gegen die De-Industrialisierung nicht zu erwarten ist und er Profitchancen für die deutschen Unternehmen vor allem in der Finanzialisierung und dem Aufblähen des Dienstleistungssektors sieht. Erinnert sei daran, dass schon die Schröder/Fischer/Eichel-Regierung den Finanzsektor mit wichtigen "Reformen" versorgte. Man denke an die Steuer-Freistellung von Erlösen aus Firmenverkäufen, die Zulassung von Hedge-Fonds und die 25prozentige maximale Abgeltungssteuer für Kapitalerträge.

Überhaupt setzt die Finanzoligarchie in ihren Bemühungen um weitere Finanzmarkt-Liberalisierungen eher auf die Sozialdemokratie als auf die Konservativen. In den konservativen bzw. Volks-Parteien hat der durch Nationalstaatsgrenzen begrenzte gewerbliche Mittelstand noch zu grossen Einfluss und sind auch nationalistisch/patriotische Ideen-Konstrukte noch lebendig.

Aber vielleicht weiss ja jemand mehr, welche Unternehmen bzw. welche Unternehmensgruppe welche Parteien zuletzt gefördert haben. Manchmal bietet das schon Hinweise.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten