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  • Aristophanes

mehr als 1000 Beiträge seit 22.01.2003

Schon der Untertitel des Artikels ist entlarvend

>Der Gedanke der Aufklärung, dass wir uns eine bessere Zukunft
erschaffen können, ist noch jung und hat noch immer überall auf der
Welt zündende Wirkung.

Was mich so ankozt, ist die völlige Geschichtsvergessenheit des
Autors.
Es geht ihm nicht einmal um den begriff der Aufklärung. Alleine um
den Anspruch der instrumentellen Vernunft, die der Autor nur mit
Hilfe des fehlenden historischen Kontext retten kann.

>Wir werden Herr sein über Müdigkeit, Erwachen und Aufmerksamkeit und
uns mit mehr praktischer Intelligenz ausstatten. Wir werden stärkere
Kontrolle über unsere Gefühle haben und weniger unter Depressionen,
Zwängen und Geisteskrankheiten leiden.

>So,wie unsere Vorfahren ihre Höhlen verließen, um Bauernhöfe und
Städte zu  bauen, müssen wir nun bewusste rationale Kontrolle über
unser biologisches Schicksal übernehmen und wachsen, um nach den
Sternen greifen zu können.

Hier träumt ein Autor seine Wahnträume der technologischen Omnipotenz
eines neuen Cyborg-Übermenschen in einer Cyborg-Übergesellschaft.

Die Naivität mit der er es tut, macht die Sache nur noch schlimmer.
Es bräuchte, laut Autor in anderen Schriften, ja nur etwas
demokratische Kontrolle.

Am Ende dieses Weges wird nicht das befreite Indevidium stehen.
Vielmehr wird das geschundene Selbst mit Haut und Haaren von neuen,
technologischen Idiologien gefressen. 

Wohin mit allen nicht perfekten, nicht verbesserten, nicht
technologisch Befreiten?

http://de.wikipedia.org/wiki/Dialektik_der_Aufkl%C3%A4rung

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