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  • lexus1234

267 Beiträge seit 18.02.2019

Ein völlig normaler Vorgang wird total verzerrt

Das Gejammer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) war groß. Deutschland habe sich mit seinem sturen Festhalten an der Erweiterung der Nord-Stream-Pipeline in Europa "isoliert", der "außenpolitische Schaden" für die Bundesrepublik sei nach der öffentlichen Kritik aus Paris - auch ohne Berücksichtigung des Zerwürfnisses mit den USA - immens.

Und wieder Verlautbarungs"journalismus" in der FAZ anstatt Information und Aufklärung.

Was passiert hier? Nachdem es bei der Durchleitung russischen Gases durch die Pipelinestaaten immer wieder zu Problemen und Erpressungen gekommen war, entscheiden sich Hauptabnehmer und Lieferant zum Bau einer weiteren, direkten Pipeline um hier unabhängiger zu werden. Das ist logisch und sogar wirtschaftlich geboten.
Niemand hindert andere Staaten, etwas ähnliches zu tun.

Anstatt sich nun zu freuen, daß Deutschlands und Europas Abhängigkeit von den Pipelinestaaten verringert wird, regt man sich groß auf und behauptet wirre Dinge, wie daß das Gegenteil der Fall wäre und irgendwelche Bündnisse dadurch beeinträchtigt wären. Natürlich bleibt die FAZ schuldig zu erklären, welcher "Schaden" denn nun wirklich angerichtet wird. Denn würde sie das, wären die Aussagen wohl eher ins Reich der Peinlichkeiten zu verorten.

Ich lobe die Regierung selten bis nie. Aber hier haben sie mal seltenerweise recht. Es gibt in einer globalisierten Welt nicht sowas wie "Unabhängigkeit". Wir hängen alle voneinander ab, und das mit zunehmendem Ausmaß. Je verflochtener die Abhängigkeiten, desto geringer das gegenseitige Erpressungspotential - zumindest im Grundsatz. Es gilt, geschickt auszubalancieren. Diese Pipeline hilft dabei, auch weil es ohne Gas bis auf weiteres nicht gehen wird.

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