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  • Hat se nicht alle

mehr als 1000 Beiträge seit 08.11.2015

Wie schon gesagt, finde ich gegenläufige Meinungen gut weil erhellend

MasterDust schrieb am 22.07.2019 07:41:

Hat se nicht alle schrieb am 22.07.19 07:11:

aber deine "Richtigstellungen" sind auch nur die Ansichten der Diskutanten unter einem anderen Blickwinkel und mit anderen Worten z.B.

Es geht im Transhumanismus nicht um Unsterblichkeit, sondern um die persönliche Entscheidungsfreiheit wie lange ein Individuum Leben möchte.

und wenn dabei ein Ende nicht definiert wird, weil die Grundangst vor dem Tod das verhindert ist man wieder bei der Unsterblichkeit.

Kann man wirklich pauschal davon ausgehen, dass jeder Mensch Angst vor dem Tod hat? Ich denke definitiv nicht. Es spielen schlicht viele Faktoren eine Rolle. Als kleine Auswahl: Alter, Lebensumstände, Erziehung, Religion.

Wenn man von Sondersituationen (z.B. Depressionen) absiegt, ja.
Die Begründung liegt in im Fundament eines selbst konstruierten Ichs das dem beobachteten Selbst überlagert ist und verzweifelt versucht seine fragile Basis (das Leben) zu erhalten. Das ist nicht nur metaphysischer Quark sondern auch das derzeitige Fundament der Neuowissenschaft.

Man kann sicher auch beschwingt darüber diskutieren, ob das angestrebte gottgleich nur ein gottähnlich ist, denn die Gleichstellung mit Gott bedingt den Gotteskomplex.

Sicherlich ist gottgleich bzw gottähnlich Diskussionswürdig. Nur impliziert der Transhumanismus nichts gottgleiches und eine zwanghafte Entwicklung aus einem Minderwertigskeitskomplex Heraus, wie im Artikel suggeriert. Sondern sieht in dieser Entwicklung maximal eine Möglichkeit.

Ok

Auch beim Uploading ist die Differenz nicht im Verfahren sondern nur in der Ausgestaltung der Nutzung zu finden.

Teilweise, aber es ist eben ein Unterschied, ob man wie der Artikel suggeriert, total ausgeliefert ist, wenn man einmal upgeloadet wurde, oder eben, wie es der Transhumanismus vorsieht, ein vollständig autonomes Wesen bleibt. Das eine hat eben nicht zwangsläufig mit dem anderen etwas zu tun.

Ist für mich nur eine theoretische Möglichkeit. Allein die neuen Erkenntnisse, dass der Magen/Darm Trakt heute als zweites Gehirn betrachtet wird (ähnliche Anzahl neuronaler Verbindungen) oder die Auswirkungen von körpereigenen Bakterienkulturen auf Stimmungen und Wille lassen diese Vorstellung wie eine Seifenblase zerplatzen. Das Hirn ist nur ein Bruchteil des Mind und somit nicht vom Körper trennbar.

So komme ich als unbedarfter Leser zu dem Schluss, dass die Diskutanten durchaus am Kern der Sache sind, aber aus einer ablehnenden Haltung. Das kann man akzeptieren, wenn diese Ablehnung nicht vorn einer vorgegaukelten Neutralität verdeckt wird und das war hier nicht der Fall.

Da stimme ich zu. Es wurde nicht der Versuch unternommen neutral zu bleiben. Vielmehr wurden Ängste vor Kontrollverlust geschürt.

Aber gerade beim Transhumanismus geht es um die absolute Kontrolle, die man selbst über sich hat. Möglichst unabhängig von äußeren Umständen.

Das ist jetzt aber ein Bonmot, denn die angestrebte absolute Kontrolle speist sich aus der Angst vor Kontrollverlust.

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