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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Inhalt

Das eigentliche Problem erwähnt Nowak nicht. Das zeigt seine stark abstrahierende Warte. Bahnlinien, noch mehr Strassen, sind Einfallstore der 'Zivilisation' oder besser Zuvielisation in noch unberührte Wälder. An den dafür geschlagenen Schneisen siedeln sich Menschen, es bilden sich Orte, die radial in den Urwald vordringen, ihn parzellieren, roden, in Ackerland oder Weiden umwandeln. Kurz, solche Verkehrsadern sind meist der Anfang vom Ende des Waldes.

Natürlich gehören Verkehrswege zwingend zur Verbesserung der Lebensverhältnisse einer Region, doch sollte man strikt darauf achten, sie weiträumig um geschlossene Waldflächen herumzuführen, gerade bei überregionalen Projekten. Üblicherweise geschieht das aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht, oder es ist sogar so, dass eine 'Erschliessung' des Waldes angestrebt wird. Indigener Widerstand wird als atavistisch abgetan, eine Diskussion um die Auslegung des jeweiligen Projekts findet nicht statt, stattdessen kommt es zu repressiven Massnahmen, die sich oft bis zum Mord hochschaukeln.

Drittweltregierungen verwahren sich auch gegen Kritik aus westlich-ökologischer Ecke. Sie verweisen auf den Umgang mit der Natur in den Heimatstaaten der Kritiker, womit sie einen wunden Punkt treffen. Es wird die primär berechtigte Frage gestellt, warum die Spätstarter nicht das dürfen sollen, was die früheren hemmungslos taten. In der heutigen Situation ist die Antwort darauf klar. Es ist falsch und destruktiv und heute kann man das auch wissenschaftlich beweisen. Allerdings halten sich die Westler nach wie vor selber nicht an die Implikationen aus diesem Wissen. Daher funktioniert diese Argumention bis heute tadellos.

Wenn Mexiko nicht das Geld ausgeht, wird der Tren Maya wie geplant gebaut werden - und der Urwald wird nach und nach grossflächig verschwinden.

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