tzefix schrieb am 18.08.2022 16:33:
teutolith schrieb am 18.08.2022 13:49:
tzefix schrieb am 18.08.2022 12:41:
Wir müssen also auch in Zukunft mit einem Russland rechnen. Und eigentlich hoffen, dass es nicht zu schwach ist, um stabilisierend auf die umgebenden Länder zu wirken.
Bitte was? RuZZland wirkt destabilisierend auf seine Nachbarländer. Die Russifizierungen der Stalin-Ära haben in vielen Ländern große russische Minderheiten hinterlassen, die der Kreml nutzt, um überall dasselbe schmutzige Spiel zu spielen. Das Baltikum zum Beispiel wäre schon vor Jahren fällig gewesen, wenn sich die NATO nicht auf die Hinterbeine gestellt und dem Spuk ein schnelles Ende gemacht hätte. In der Ukraine hat der Westen jahrelang auf Appeasement gemacht, das Ergebnis sehen wir jetzt.
Russland ist eine Föderation. Im Grunde ein Vielvölkerstaat. Bestehend aus 22 Republiken mit eigener Verfassung und Gesetzgebung. Von den 46 Oblasten ganz zu schweigen. Russland stabilisiert alleine durch seine Existenz als Föderation das eigene Gebiet, sowie die Nachbarländer (aus der ehemaligen UDSSR). Zerfällt Russland, kann man sich das Hick-Hack unter den verbleibenden Republiken und Gebieten kaum vorstellen, zumal deren Führer ja oft eher wie islamistische Warlords erscheinen. Wir als "Westen" können kaum wollen, dass irgendwelche kleinstaatlichen Hinterwäldler mit atomaren Interkontinentalraketen herumspielen. Deshalb wollen wir auch nicht, dass Russland zerfällt.
Russland wird zerfallen.
Besser dieses Regime versucht es auch andere Art seine Kolonien zusammen zu halten als gegen die Ukraine, vorher Tschetschenien und Georgien, wie ein Fleischwolf vorzugehen.
Das bindet nicht die Kolonien, sondern treibt sie auseinander.
Die suchen sich andere "Schutzmächte".
Auch den Kolonien die Exportwege abzuschneiden ist eine ganz schlechte Idee.
Die fantastischen 4 Verbündeten werden abspringen sobald das mit den Waffenlieferungen nicht mehr klappt.
Wenn der Kreml ganz viel Glück hat, will China mit dem Kreml nur wenige interessante Zeiten teilen.
Nein. Wir sollten versuchen, die Kommunikation mit Russen aufrecht zu erhalten. Dazu gehört, dass wir sie einreisen lassen. Wir sollten Verständnis zeigen, aber ebenso auf Verständnis der anderen Seite beharren.
Für die mörderische ruZZische Politik habe ich so wenig Verständnis wie ich im Alltag für organisierte Schwerkriminelle auch hätte: zero, nada, zilch. Ihre Beweggründe sind mir sowas von gleichgültig, es gibt nichts zu verhandeln oder ihnen gar entgegenzukommen. "Wenn du aufhörst, wahllos Leute abzustechen, kannst du die Beute behalten"? Ja nee, das können sie vergessen, so läuft das diesmal nicht.
Da ist die richtige Definiton von "Verständnis" wichtig. Denn zuerst bedeutet dieses Wort etwas "verstehen". Aber es wird oft als Synonym für "Zustimmung" genutzt.
"Verstehen" ist immer gut. Man kann auch verstehen, auf welchem Weg und wieso Putin zu seiner Einstellung gekommen ist und wieso er so handelt, wie er es gerade tut. Diese Art von "Verständnis" bedeutet aber lange nicht, dass man seinen Handlungen auch zustimmt.
Europa hat dem Handeln des Kremls seit Jahren zugestimmt.
Es hat sich verkauft, abhängig gemacht, die Verteidigungsfähigkeit eingeschränkt und Russland alle Hebel in die Hand gegeben um die EU erpressbar zu machen.
Der Kreml legt das als Schwäche aus und konnte nur aufgrund dieser Schwäche diese Gewaltraserei gegen den Staat Ukraine starten.
Das darf nicht mehr passieren.
Dann ist die Trennung zwischen der russischen Politik und den russischen Menschen wichtig. Es gibt auch Russen - selbst wenn es wenige sein sollten - die eben der Politik gar nicht zustimmen. Wenn Du also sagst, dass Du keinerlei (Ein-)Verständnis für die derzeitige russische Politik hast, dann kann ich Dir nur zustimmen.
70% sind für diese Gewaltraserei gegen 44 Millionen Menschen.
Unglaublich - wie schafft das ein Regime?
Diese Frage muss erlaubt sein.
Sie wird nicht gestellt, ansonsten gibt es "unerklärliche" Todesfälle.
Und dann ist noch der Blick in die Zukunft wichtig. Wie kann man aus einem derzeitigen Feind wieder einen Freund machen?
Das wird die nächste Generation klären müssen.
Zur Zeit bedeutet das Wort Freundschaft mit Russland ein Messer im Rücken zu haben.
Denn Russland, egal in welcher Form, wird es weiterhin geben - und mit dem Land auch Russen.
Vielleicht schaffen die Russen das ja mal selbst.
Aber bitte in ihren international anerkannten Grenzen.
Viel HOffnung habe ich da nicht.
Und eine Entwicklung zu Verständigung bis Freundschaft geht nur über gemeinsame Kommunikation auf allen Ebenen, auch - und Besonders - auf der Ebene "normaler" Menschen.
Es gibt zur Zeit keine "normale" Kommunikation, sondern Betrug, Lügen und viele Tote.
Erst einmal die Kommunikation der letzten 10 Jahre in aller Ruhe aufdröseln.
Die war geprägt von Verleumdung, Menschenverachtung und Drohungen.
Vielleicht findet der Kreml ja gute Psychologen?