Wie immer, wenn in der Überschrift eine Frage gestellt wird, lautet die Antwort "nein".
Und man glaubt es kaum, wenn das Handelsblatt darauf referierend schreibt, dass die Washingtoner Finanzorganisation nun Maßnahmen gegen die wachsende Ungleichheit im Land fordere.
Warum sollte man das kaum glauben? Der IWF will funktionierende Märkte, oder genauer: möglichst viel Handel auf den Märkten (die Märkte muss man nicht schützen, die funktionieren auch, wenn 99% verhungern). Wachsende Ungleichheit ist ein Störfaktor, der den Handel dämpft, also werden Eingriffe gefordert.
Nur weil der Wirtschaftsprotektionismus des IWF sich zufällig gerade mit den Wünschen nach sozialer Gerechtigkeit deckt, heißt das nicht, dass der IWF seine Forderungen aus sozialen Gründen stellt. Korrelation ist keine Kausalität.