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  • hansblitz

217 Beiträge seit 13.03.2007

Re: Das ist also eine Kerninflation

Das Problem ist nur, dass am Beginn einer jeden Wertschöpfungskette der Raubbau an der Natur steht, Wachstum also nur auf Kosten des Ökosystems generiert werden kann. Dies ist kein aktuelles Phänomen, Landschaften wie die Lüneburger Heide entstanden aufgrund des hohen Holzbedarfs während der Hanse, genau so wie heute Regenwälder der industriellen Landwirtschaft weichen.

Es ist schon schizophren, dass die Menschheit bewußt ihre Lebensgrundlage dem Wirtschaftswachstum opfert, obwohl Gleichgewichtsökonomien seit Menschengedenken erfolgreich betrieben werden (bspw. Hochwiesenbewirtschaftung in Japan und der Schweiz, Ostrom, Governing the Commons, S 61ff).

Wird man sich dieses Zusammenhangs bewußt, dann verwundert es kaum, dass sowohl Politiker als auch Entscheider in internationalen Institutionen und Konzernen keine prinzipiellen Einwände gegen den Umweltschutz erheben, es aber praktisch kaum zu Verbesserungen kommt.

Die günstigen Importe, welche die Kerninflation niedrig halten, werden durch das Unterbieten von sozialen und ökologischen Standards an anderen Orten der Erde erreicht. Umweltverschmutzung und Ausbeutung werden also nur ausgelagert. Zusammengenommen kann man die derzeit vorherrschende wirtschaftswissenschaftliche Logik also nur als Schuß ins Knie der kommenden Generationen bezeichnen.

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