Ja. Vulgärkeynesianer halt. Auf ähnlich armseligen Niveau wie die Laffer-Kurve-Fans (ich teile immer gern nach beiden Seiten aus ...)
hat zwar ein schönes Gleichgewichts-Feeling, auf beide Seiten auszuteilen, aber bei der Laffer-Kurve ist ja der Sachverhalt etwas anders: deren Protagonisten kehren ja immerhin nicht die Hälfte von der Laffer-Kurve unter den Teppich - und auch bezüglich der prinzipiellen Gültigkeit der Laffer-Kurve als qualitative Feststellung ist ja (übrigens im Gegensatz zu Keynes) unangefochten - auch von denen die Kurve nicht so mögen.
Der einzige wirkliche Streitpunkt besteht ja darüber, wo das Maximum denn nun liegt und ob es wirklich (wie die Protagonisten der Laffer-Kurve meinen) bei einer niedrigeren Besteuerung liegt oder eben nicht. Und abgesehen davon natürlich die Frage der Rechtfertigung: daß irgendwo ein Einnahmen-Maximum liegt, ist ja keine Rechtfertigung für die den entsprechenden Steuersatz. Vieles spricht ja empirisch dafür, dass das Maximum eben nicht ganz so weit unter dem aktuellen Steuersatz liegt wie die Laffer-Fans meinen:
Aktuell sprudeln ja bei im weltweiten Vergleich ziemlich hohen Prozentsätzen bei uns die Steuern - das könnte sehr wohl nahe am Maximum sein - aber das wäre per se keine Rechtfertigung für diese Steuersätze. Und abgesehen von jeglicher objektiver Diskussion zur Rechtfertigung von Steuersätzen werden die Laffer-Fans tendenziell eh auch am Maximum die Steuern für Diebstahl halten und die Laffer-hassenden Pseudokeynesianer im Gegenteil weit über das Maximum hinaus am liebsten alle Leute, die Reicher sind als sie, enteignen oder vom Lande verjagen (auch wenn sie eigentlich genau wissen, dass das langfristige Steueraufkommen dann darunter leidet)
Es gibt aber noch einen anderen wichtigen Kritikpunkt an den Pseudokeynesianern: Antizyklische Fiskalpolitik funktioniert nur bei Konjunkturkrisen, bei Strukturkrisen verschlimmert sie die Lage nur, ein bisschen wie wenn man Heroin gegen Husten nimmt.
Yup, das zum einen. Zum anderen stellt es auch bezüglich der Ausgabenpolitik Voraussetzungen, die i.d.R. eben gerade bei der Ausgabenpolitik der Pseudo-Keynesianer eben nicht gegeben sind: es dürfen eben gerade NICHT(!!!) blind irgendwelche ausufernden laufenden Ausgaben damit bezahlt oder gar erhöht werden, sondern im Gegenteil: es klappt nur mit gezielten zielgebundenen Investitions-Maßnahmen zur nachhaltigen Ankurbelung der Wirtschaft. Also genau das, was die Pseudo-Keynesianer nicht wollen. Die wollen nur eine Verteilung von Geldgeschenken an ihre Klientel.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.05.2017 05:34).