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  • roko

mehr als 1000 Beiträge seit 10.05.2001

Bulgarien ist ein verlorenes Land

Ich denke, dass ist eine knappe aber präzise Beschreibung.

Ich kenne das Land relativ gut, da ich bis Ende der 1990er Jahre oft dort war. Schon damals war mir klar, dass aus diesem Mafia-Staat nie ein "normales" Land werden wird.

Seitdem informiere ich mich hauptsächlich durch Freunde und Bekannte in/aus Bulgarien über das Land und deren Berichte wurden von Jahr zu Jahr negativer. Es gab zwar eine Ausnahme im Jahr 2001, als der ehemalige König/Zar ins Land zurückkehrte und es bei vielen Bulgaren Hoffnungen über eine Normalisierung und Europäisierung gab, aber die Regierungszeit von Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha war eine Volksverarschung schlechthin.

Die damals erhoffte Europäisierung trat theoretisch 2007 ein (EU-Beitritt), aber für das Land hatte dies kaum positive Auswirkungen. Lediglich für die Jugend wurde es einfacher, das Land Richtung EU zu verlassen. Dieser Exodus junger und/oder qualifizierter Menschen hatte zwar unmittelbar nach der Wende 1989 begonnen, aber inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass das Land auch unter optimalen Bedingungen kam eine Chance hätte, aus dem Sumpf rauszukommen. Durch dieses Braindrain sind Bulgarien 2-3 Generationen fähiger Menschen verlorengegangen.

Einige Optimisten, Kämpfer, Patrioten, oder wie man sie nennen darf, sind zwar im Land geblieben, aber wie weit ihr Einfluss reicht, kann man am Ergebnis von Hristo Ivanovs Partei "Da, Bulgaria" (Ja, Bulgarien) ablesen (weniger als 3%).

lg,
roko

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