Flake schrieb am 07.11.2024 12:56:
Seine markigen Sprüche sind für seine Fans. Sicher werden ein paar medienwirksam im Bau landen, doch der Rest wird in den Genuss der subtileren Methoden kommen.
Nö. Dafür muss man nur schauen, was er mit seinen Gegnern im Geschäftsleben gemacht hat.
Der Mann ist rachsüchtig.
Die Drecksarbeit, die früher die SA und SS in Deutschland erledigt haben, machen heute mit sauberen Fingerchen die Medien, die Menschen zu Hass und Intoleranz provozieren.
Nö, absolut nicht.
Das, was die Medien heute tun, haben damals die Hugenberg-Presse und "Der Stürmer" erledigt.
Der Stürmer-Slogan: "Deutsches Wochenblatt zum Kampfe um die Wahrheit".
Erinnert fatal an Alex Jones.
Oder, auf der anderen Seite, an all die Alternativmedien, die sich als super-wahr und super-bedeutsam empfinden und am Ende machen sie alle auch mehr oder weniger Propaganda.
Oder, wieder auf der anderen Seite: "Fakten! Fakten! Fakten!"
Oder, nochmal anders: "Sturmgeschütz der Demokratie", von Fefe spöttisch als "ehemaliges Nachrichtenmagazin" bezeichnet und leider stimmt das so gar.
Vor allem die "sozialen Medien", egal ob zensiert oder freizügig, werden von mächtigen Playern als Sprachrohr missbraucht und pflanzen den Konsumenten ihre Botschaften in deren leeren Köpfe.
Die auch. Hab ich ganz vergessen.
Und die sind glücklich, endlich mal eine Meinung zu einem politischen Thema zu teilen, wo sie sonst doch nur das Gefühl haben ignoriert zu werden.
Zugehörigkeit ist für Menschen viel wichtiger als Wahrheit!
Der Mensch ist nun mal ein Rudelwesen und hat diesen tief eingegrabenen Zugehörigkeitsinstinkt.
Die erschießen dann aus eigenem Antrieb die Farbigen, verpetzen illegale Einwanderer, bedrohen Muslime und räumen, jede Rechtsstaatlichkeit ignorierend, auf.
In Deutschland bisher nur vereinzelt.
Der Staatsterrorismus wird so privatisiert
Das ist jetzt falsch. In den USA findet sowas teilweise statt, aber auch nicht von oben gesteuert als "Privatisierung des Staatsterrorismus", sowas entsteht von selbst, wo immer das Gewaltmonopol nicht durchgesetzt wird.
Die US-Polizei darf man auch nicht mit der deutschen Polizei gleichsetzen.
Deutsche Polizisten werden geschult, sowohl in Gewaltmitteln als auch darin, wann sie die einsetzen dürfen und wann nicht (und die meisten Polizisten halten sich sogar daran). Vor den Polizeidienst sind entsprechende Prüfungen gesetzt.
US-Polizisten werden von der örtlichen Bevölkerung gewählt. Ausbildung oder Kompetenzen sind keine Wahlvoraussetzung, und die Wähler fallen oft genug auf die glattgeschniegelten Gewalttäter herein. Oder auf das "one of our boys"-Prinzip, so dass die eigenen Gewaltfantasien auf die Polizisten projiziert werden und das Wahlvolk applaudiert, wenn der es "diesen Nigger/Kinderfickern/wasauchimmer mal so richtig zeigt", egal, ob das so gesetzlich zulässig ist oder nicht.
und die Verantwortlichen können sich ganz der Sicherung der Freiheit widmen und die weltweite regelbasierte Ordnung sichern.
Das tun sie sowieso.
Wie auch immer sie ihre Ziele definieren. Putin hat ja ganz andere Schlagwörter im Programm.
Trump ist Show, alles was er sagt, ist auf Effekt getrimmt. Es ist egal, ob er es selber wirklich glaubt oder lügt, wichtig ist die Wirkung nach Außen. Er will in erster Linie seine Anhänger begeistern, mitreißen, aufhetzen und seine Kritiker verängstigen und schockieren.
Das sind seine Ziele, nicht die konkreten Inhalte.
Nö. Der hat schon konkrete Inhalte, die sind aus seinem bisherigen Verhalten ganz klar ablesbar:
1. Sich selber unangreifbar machen. Also Gerichtsverfahren niederschlagen, die Regeln zu seinen Gunsten verändern.
2. Ein Arschloch sein dürfen.
3. Rache an allen, die ihn jemals verachtet haben.
4. Reden dürfen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, statt diszipliniert irgendwelche Parolen zu formulieren.
Punkt 2 ist immens attraktiv. Auch seine Wähler wollen gern mal Arschloch sein dürfen, wenn ihnen danach ist, und Trump ist ihre Projektionsfläche.
Punkt 4 ist eigentlich nur eine Variation von Punkt 2.
Die Leute sind gegen "woke", weil sie dann ja keine Arschlöcher mehr sein dürfen, auch nicht zeitweise. Nicht aus all den anderen Gründen, die so vorgetragen werden, die sind viel zu verkopft und klingen allesamt nach Rationalisierungen und Ausreden.
Er blufft, aber er kann es sich nicht leisten, seine Karten offen zu legen. Das macht den Umgang mit ihm so schwierig.
Seine Karten liegen längst offen.
Also, die strategischen.
Die taktischen natürlich nicht, aber das ist bei jedem Politiker so, und im Vergleich zu, sagen wir, einem Schröder oder Schäuble ist Trump geradezu ein Ausbund an Transparenz, nichts von dem, was er tut, ist sonderlich überraschend. Überraschend ist höchstens, womit er alles durchgekommen ist.