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  • K3

mehr als 1000 Beiträge seit 05.04.2001

Re: Es geht effektiver: Unternehmen sollten Mobilität finanzieren -nicht der Fis

Olokra schrieb am 03.04.2017 06:47:

Der Chef bestimmt, wen er einstellt. Er will die olympiareife Belegschaft, wer deren Mobilität bezahlt ist ihm schuppe ("Die können Fahrtkosten ja von der Steuer absetzen", lacht der feiste Boss).

Zunächst mal bedeutet "von der Steuer absetzen" nicht, dass
die Steuerlast um den fraglichen Betrag gesenkt wird, sondern
nur das zu versteuernde Einkommen.

Deshalb ist die Aussage falsch, der Fiskus zahle die
Mobilitätskosten, denn die Steuerersparnis macht nur einen
Bruchteil davon aus. Den größten Teil zahlt der Arbeitnehmer.

Warum macht der Fiskus das: Weil nur das Einkommen selbst
versteuert werden soll, und nicht die Kosten, die man hat,
um dieses Einkommen zu erzielen. Dasselbe macht der
Unternehmer, wenn er von seinem Umsatz zuerst die
Kosten abzieht und nur den übrigbleibenden Gewinn versteuert.

Warum sollen Unternehmen nicht einen Teil der Fahrtkosten von ihnen eingestellter Beschäftigten mittragen -statt dies den Arbeitenden und der Allgemeinheit (Fiskus) zu überlassen -sie entscheiden doch, wen sie einstellen. Wenn sie unbedingt den Besten wollen, ohne Rücksicht auf dessen Wohnort, sollen auch sie dafür zahlen!

Die Folge wird sein, dass der Unternehmer nur noch diejenigen
einstellt, die von der Haustür heraus direkt ins Werkstor stolpern.
Das hat mit "den Besten" nicht das Geringste zu tun.

Die Zeiten, in denen der Unternehmer seinen Arbeitnehmern
vorschreiben kann, wo sie zu wohnen haben, sind jedoch vorbei.

Der Arbeitnehmer bietet seine Arbeitskraft an, seine privaten
Lebensumstände stehen dagegen nicht zur Disposition des Unternehmers.
Dafür ist er im Gegenzug selbst dafür verantwortlich, den Weg zur
Arbeit zurückzulegen.

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