HanniKanni schrieb am 03.04.2017 05:35:
Pendeln ist kein Ausdruck von höherer Mobilität, sondern vor allen Dingen von höherer Ineffizienz und Verschwendung.
Eine Person, die erstmal eine Stunde früh morgens im Verkehr verbringt (und abends das gleiche), hat netto schonmal 2 Stunden mehr auf der Uhr als jemand, der aus dem Bett direkt ins Büro fällt.soweit wäre ich ja noch voll mit dir. Und ob die Kilometerpauschale ihre Rechtfertigung hat oder abgeschafft gehört, wäre ja auch noch diskutabel.
Aber hier schlägst du dann plötzlich ins absurde über:
Ein Unding: die Allgemeinheit zahlt für die von der Wirtschaft gewünschte Mobilität. Tatsächlich gehört die Kilometerpauschale abgeschafft, statt dessen sollten jene, welche diese Art Mobilität fordern, direkt an den Kosten beteiligt werden.
Der Arbeitgeber ist doch nicht der, der dich pendeln sehen will. Im Gegenteil: dem wär's doch am liebsten, wenn du direkt neben deinem Arbeitsplatz wohnen würdest.
Ganz im Gegenteil, das ist alles andere als absurd.
Der Arbeitgeber ist durch die Wahl seines Standortes und Vorgaben zur Anwesenheit mindestens genauso für die entstehenden Kosten und sozialen Verwerfungen verantwortlich wie der Arbeitnehmer, und sollte darum staatlicherseits zur Beteiligung
an den Kosten gezwungen werden (freiwillig macht das natürlich keiner).
So wie bei den Sozialabgaben sollte zumindest versucht werden, die *Gesamt*kosten berufsbedingter Mobilität zu erfassen und diese dann Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen tragen zu lassen.
Davon wiederum würden dann alle (auch die Umwelt) profitieren.
Das würde Arbeitgeber z.B. auch motivieren, mehr Telearbeit zuzulassen oder die Arbeitsstätte wieder raus aus der Stadt zu verlegen (auch für wen das einen Umzug bedeutet, der wird durch geringere Mieten und mehr Grün letztlich profitieren).
Meine eigene Firma hat vor einigen Jahren übrigens gewissenlos das Gegenteil gemacht, hat die (aufgekaufte) Filiale auf dem Land mit 350 Mitarbeitern aufgelöst und die Arbeitsplätze willkürlich der (auch aufgekauften Betriebsstätte) in der Großstadt 300km weg zugeschlagen, mit dem großzügigen Angebot man würde ja seinen Arbeitsplatz behalten und dürfe da ja hinziehen, da bräuchte man ja sogar kein Auto mehr.
Man könnte z.B. damit anfangen und eine Abgabe festlegen, die ein Arbeitgeber für (eine Richtung) Entfernungskilometer Arbeitsstätte - Wohnort eines Mitarbeiters zu zahlen hat.
Ganz simpel zu erfassen: der Staat holt sich einfach die an die Mitarbeiter eines Unternehmens erstattete Pendlerpauschale von dem jeweiligen Unternehmen zurück.
Als Nebeneffekt hätte unser Finanzminister auch endlich keinen Grund mehr, da so mitunter ungerecht zu knausern.
Ok, der ist leider immer noch von der neoliberalen schwarz-gelben-manchmal-auch-roten "Partei allein zum Wohle der Wirtschaft" und wird das darum nicht wollen. Wäre das dann nicht mal ein Thema für die Grünen oder den Schulz ?
Die suchen doch gerade.