in den 70ern war es noch ganz normal, dass in einer Familie nur einer (vollzeit) gearbeitet hat. Das hat gereicht.
Der Arbeitsplatz war sicher, das Leben planbar.
Da sind die Leute bei einem (nicht alltäglichen) Arbeitsplatzwechsel eben dann auch mal mit Sack und Pack in die Nähe des neuen Arbeitsplatzes gezogen.
Heute arbeiten beide Partner, "gerne" auch nur befristet, und es reicht sowieso nicht wirklich.
Ein Umzug an den Ort des aktuellen "Jobs" hat was vom Hase-und-Igel-Spiel.
Ausserdem zieht sich's nicht so leicht um, wenn der Partner wiederum in einer anderen Stadt arbeitet oder zumindest dessen Weg zum Arbeitsplatz dann länger wäre.
Mein Ansatz: die Löhne müssen rauf - und zwar drastisch.
Und wer flexible Arbeitnehmer will (warum eigentlich? wenn ich gute Mitarbeiter habe, will ich die doch behalten...), der muss eben nochmal eine Schippe drauflegen.
Aber anscheinend funktioniert der "Markt" am Arbeitsmarkt nicht - oder warum steigen in Zeiten des Fachkräftemangels die Löhne nicht exorbitant?
Statt dessen jobben fertige Bachaloren in zeitlich befristeten "Praktikas" unterhalb des Mindestlohnes.
Wie krank ist das denn?
Manchmal muss ich selbst als Arbeitgeber den Jungs den Kopf waschen, wenn sie wieder mit geradezu hündischen Gehaltsvorstellungen vorstellig werden. Kapiert denn niemand, dass das eine Abwärtsspirale ist, die nicht nur den Unterbezahlten selbst schadet, sondern sich negativ auf das Gehaltsgefüge aller auswirkt?
Wer dagegen ordentlich bezahlt wird und eine berufliche Bleibeperspektive hat, der zieht auch mal um, der entwickelt Stabilität und Führungsqualität.
Und er pendelt nicht (oder zumindest nicht zu weit).