0) Die Bombardierungen werden sofort beendet.
1) Die westlichen Verantwortlichen für die Heranzucht
des Regimes in Kabul geben das absolute Scheitern
ihrer Politik der letzten zwanzig Jahre bekannt. Sie geben
öffentlich zu, daß sie die Mudschahedin und Osama Bin Laden
unterstützt haben, weil sie die Sowjets um jeden Preis draußen haben
wollen. Es wird thematisiert und öffentlich zugegeben, daß auch die
Taliban bis ins Frühjahr diesen Jahres noch amerikanische
Unterstützung erhalten haben, und daß sie als Ordnungsmacht benutzt
werden sollten, um den Bau der mittlerweile bekannten Pipelines
durchzusetzen.
Die innerafghanischen Rohstoffe werden zum unveräußerlichen Eigentum
des afghanischen Volkes erklärt, eventuell vorhandene Besitztitel
ausländischer Unternehmen, Regierungen, etc. werden ersatzlos
enteignet.
2) Die Verbindungen zu islamistischen Bewegungen weltweit, vom Balkan
bis zu den Philippinen werden tatsächlich gekappt. Die Unterstützung
der Nordallianz wird für beendet erklärt.
3) Die USA ziehen sich aus Saudi-Arabien zurück und erklären die
Freundschaft mit dem saudi-arabischen Königshaus für beendet.
4) Die UNO erklärt den Sturz der Taliban zu einer Priorität mit
besonderer Dringlichkeit. Aus diesem Grund wird ein totales
Handelsembargo gegen das Taliban-Regime von UN-Soldaten
geschützt. Die jetzige "Allianz gegen den Terror" unterstützt dieses
Handelsembargo, indem alle Mitglieder sich verpflichten jedwede
Form des Handels, der Waffenlieferungen, etc. zu unterlassen resp. bei
Bekanntwerden solcher Beziehungen, diese zu unterbinden.
5) Innerafghanische Kräfte, die folgende Ziele haben, werden
unterstützt:
- Bodenreform
- Säkulare Bildungsmöglichkeiten für alle Afghanen
(erstes Ziel: Abschaffung des Analphabetismus)
- Gleichberechtigung von Mann und Frau
- Trennung von Kirche und Staat
6) Um dem islamistischen Terrorismus seinen liebsten Vorwand zu
entziehen, wird die soziale Lage der Palästinenser entscheidend
verbessert, OHNE die Frage nach dem Status Palästinas, Israels oder
von sonstwem zu stellen. Das erste Vorhaben ist die Installation
eines brauchbaren Wassersystems in den Gebieten, die der
palästinensischen Autonomiebehörde unterstehen. Das zweite die
Einrichtung non-religiöser Schulen dort (die von UN-Soldaten geschützt
werden), das dritte eine massive Infrastruktur-Unterstützung für die
Wirtschaft.
7) Der Westen erkennt und thematisiert seinen eigenen, hauptsächlich
christlichen Fundamentalismus. Er tut das vor allem, indem die
Trennung von Kirche und Staat tatsächlich vollzogen wird. Für
Deutschland würde das bedeuten: Abschaffung der Kirchensteuer und des
§ 166 StGB, Abschaffung jedweder religiöser Eidesformeln im
öffentlichen Raum, Abschaffung jedweder öffentlicher Unterstützung für
private, religiöse Bildungsinstitute welcher Konfession auch immer,
Abschaffung des Religionsunterrichts welcher Konfession auch immer an
öffentlichen Schulen, Unvereinbarkeit von öffentlichen und religiösen
Ämtern etc. etc. etc.
8) Das Taliban-Regime stürzt aufgrund seiner Nachschubschwierigkeiten,
und seiner restlosen Delegitimierung in der Bevölkerung. Eine
Übergangsregierung mit den in Punkt 5) benannten Zielen wird ernannt.
Danach benennt der Westen (und die GUS als Nachfolger der Sowjetunion)
seine massive Mitschuld an der Verwüstung und Ausplünderung
Afghanistans in den letzten Jahrzehnten, und stellt zum Wiederaufbau
der afghanischen Wirtschaft, Infrastruktur, und öffentlicher
Einrichtungen nichtrückzahlbare Hilfen in Höhe dessen zur Verfügung,
was der Krieg und die inneren Sicherheitsmaßnahmen in den
kriegführenden Ländern zu verschlingen drohen. Die 20 Millionen Minen
auf afghanischem Boden werden auf Kosten der "Allianz gegen den
Terror" entfernt. Den auf afghanischem Boden entstehenden
landwirtschaftlichen Erzeugern und Erzeugergemeinschaften werden auf
absehbare Zeit stabile Erzeugerpreise garantiert, die
Industrialisierung Afghanistans wird auf der Basis ökologisch
verträglicher Energieerzeugung vorangetrieben (oder
eher erst wieder aufgenommen).
Utopisch? Nicht so utopisch wie die Annahme, nach dem jetzigen Krieg
komme der Frieden.
Natürlich habe ich eine Million Rahmenbedingungen, Implikationen,
Widersprüche vergessen, resp. nicht erwähnt.
Als da z.B. wären:
1) Wenn wir davon ausgehen, daß die neueren Kriege um Energie
geführt werden, dann folgert daraus zwingend, daß der Energiehunger
der industrialisierten Welt anders befriedigt werden muss als bisher.
Umgekehrt wäre eine weitgehende Energie-Autarkie der
industrialisierten Welt (vorzugsweise auf der Basis erneuerbarer
Energien) ein unmittelbarer Beitrag zum Weltfrieden.
2) Ein wirksames Handelsembargo der beschriebenen Art ist im Grunde
nur auf der Basis einer irgendwie gelenkten Wirtschaft denkbar. Es ist
klar, daß löcherige Willenserklärungen (oder gar nur
Lippenbekenntnisse) einer Regierung, die umgehend von der Wirtschaft
als der eigentlichen Macht im Gemeinwesen umgangen werden (und zwar
gerade in den sensiblen Technologiebereichen), nichts bringen (s.
Irak). D.h. der demokratische Wille des Gemeinwesens (kein Krieg,
keine Unterstützung der Kriegsvorbereitung, keine Unterstützung von
Terrorregimes) müßte unmittelbar Ausdruck in einer wirksamen Kontrolle
von Produktion und Handel finden.
3) Das akuteste politische Problem der Region, nämlich die atomare
Bewaffnung von Pakistan und Indien, habe ich in meiner Aufzählung
nicht erwähnt, weil es so vertrackt ist. Wie soll dieser Konflikt
entschärft werden? Die Waffen müssten verschwinden, die
Wissenschaftler, die das Know-How besitzen, müssten von der
Möglichkeit getrennt werden, es anzuwenden. Das hat eine
Voraussetzung: Pakistan und Indien ihrer nuklearen Optionen zu
berauben, wäre nur dann moralisch gerechtfertigt, wenn alle anderen
Atommächte glaubhaft, nachhaltig, total und möglichst schnell abrüsten
würden, nach dem Motto: Wir können es uns in dieser Welt leisten, über
die Machbarkeit dieser Waffen Bescheid zu wissen, wir können es uns
aber nicht leisten, sie zu bauen und vorrätig zu halten. Übrigens wäre
aus diesem Grund, und da kommen wir wieder zu Punkt 1) ein kompletter
Ausstieg aus der Kerntechnologie höchst wünschenswert, inkl. der
"zivilen" Nutzung, denn da kommt das Zeug her.
Daß die islamistische A-Bombe nur dann dauerhaft verhindert werden
kann, wenn dem Islamismus der soziale Nährboden entzogen wird,
versteht sich von selbst.
Usw.
Grüße,
M. Hammerschmitt
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/high.html
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_linkskurve.html
1) Die westlichen Verantwortlichen für die Heranzucht
des Regimes in Kabul geben das absolute Scheitern
ihrer Politik der letzten zwanzig Jahre bekannt. Sie geben
öffentlich zu, daß sie die Mudschahedin und Osama Bin Laden
unterstützt haben, weil sie die Sowjets um jeden Preis draußen haben
wollen. Es wird thematisiert und öffentlich zugegeben, daß auch die
Taliban bis ins Frühjahr diesen Jahres noch amerikanische
Unterstützung erhalten haben, und daß sie als Ordnungsmacht benutzt
werden sollten, um den Bau der mittlerweile bekannten Pipelines
durchzusetzen.
Die innerafghanischen Rohstoffe werden zum unveräußerlichen Eigentum
des afghanischen Volkes erklärt, eventuell vorhandene Besitztitel
ausländischer Unternehmen, Regierungen, etc. werden ersatzlos
enteignet.
2) Die Verbindungen zu islamistischen Bewegungen weltweit, vom Balkan
bis zu den Philippinen werden tatsächlich gekappt. Die Unterstützung
der Nordallianz wird für beendet erklärt.
3) Die USA ziehen sich aus Saudi-Arabien zurück und erklären die
Freundschaft mit dem saudi-arabischen Königshaus für beendet.
4) Die UNO erklärt den Sturz der Taliban zu einer Priorität mit
besonderer Dringlichkeit. Aus diesem Grund wird ein totales
Handelsembargo gegen das Taliban-Regime von UN-Soldaten
geschützt. Die jetzige "Allianz gegen den Terror" unterstützt dieses
Handelsembargo, indem alle Mitglieder sich verpflichten jedwede
Form des Handels, der Waffenlieferungen, etc. zu unterlassen resp. bei
Bekanntwerden solcher Beziehungen, diese zu unterbinden.
5) Innerafghanische Kräfte, die folgende Ziele haben, werden
unterstützt:
- Bodenreform
- Säkulare Bildungsmöglichkeiten für alle Afghanen
(erstes Ziel: Abschaffung des Analphabetismus)
- Gleichberechtigung von Mann und Frau
- Trennung von Kirche und Staat
6) Um dem islamistischen Terrorismus seinen liebsten Vorwand zu
entziehen, wird die soziale Lage der Palästinenser entscheidend
verbessert, OHNE die Frage nach dem Status Palästinas, Israels oder
von sonstwem zu stellen. Das erste Vorhaben ist die Installation
eines brauchbaren Wassersystems in den Gebieten, die der
palästinensischen Autonomiebehörde unterstehen. Das zweite die
Einrichtung non-religiöser Schulen dort (die von UN-Soldaten geschützt
werden), das dritte eine massive Infrastruktur-Unterstützung für die
Wirtschaft.
7) Der Westen erkennt und thematisiert seinen eigenen, hauptsächlich
christlichen Fundamentalismus. Er tut das vor allem, indem die
Trennung von Kirche und Staat tatsächlich vollzogen wird. Für
Deutschland würde das bedeuten: Abschaffung der Kirchensteuer und des
§ 166 StGB, Abschaffung jedweder religiöser Eidesformeln im
öffentlichen Raum, Abschaffung jedweder öffentlicher Unterstützung für
private, religiöse Bildungsinstitute welcher Konfession auch immer,
Abschaffung des Religionsunterrichts welcher Konfession auch immer an
öffentlichen Schulen, Unvereinbarkeit von öffentlichen und religiösen
Ämtern etc. etc. etc.
8) Das Taliban-Regime stürzt aufgrund seiner Nachschubschwierigkeiten,
und seiner restlosen Delegitimierung in der Bevölkerung. Eine
Übergangsregierung mit den in Punkt 5) benannten Zielen wird ernannt.
Danach benennt der Westen (und die GUS als Nachfolger der Sowjetunion)
seine massive Mitschuld an der Verwüstung und Ausplünderung
Afghanistans in den letzten Jahrzehnten, und stellt zum Wiederaufbau
der afghanischen Wirtschaft, Infrastruktur, und öffentlicher
Einrichtungen nichtrückzahlbare Hilfen in Höhe dessen zur Verfügung,
was der Krieg und die inneren Sicherheitsmaßnahmen in den
kriegführenden Ländern zu verschlingen drohen. Die 20 Millionen Minen
auf afghanischem Boden werden auf Kosten der "Allianz gegen den
Terror" entfernt. Den auf afghanischem Boden entstehenden
landwirtschaftlichen Erzeugern und Erzeugergemeinschaften werden auf
absehbare Zeit stabile Erzeugerpreise garantiert, die
Industrialisierung Afghanistans wird auf der Basis ökologisch
verträglicher Energieerzeugung vorangetrieben (oder
eher erst wieder aufgenommen).
Utopisch? Nicht so utopisch wie die Annahme, nach dem jetzigen Krieg
komme der Frieden.
Natürlich habe ich eine Million Rahmenbedingungen, Implikationen,
Widersprüche vergessen, resp. nicht erwähnt.
Als da z.B. wären:
1) Wenn wir davon ausgehen, daß die neueren Kriege um Energie
geführt werden, dann folgert daraus zwingend, daß der Energiehunger
der industrialisierten Welt anders befriedigt werden muss als bisher.
Umgekehrt wäre eine weitgehende Energie-Autarkie der
industrialisierten Welt (vorzugsweise auf der Basis erneuerbarer
Energien) ein unmittelbarer Beitrag zum Weltfrieden.
2) Ein wirksames Handelsembargo der beschriebenen Art ist im Grunde
nur auf der Basis einer irgendwie gelenkten Wirtschaft denkbar. Es ist
klar, daß löcherige Willenserklärungen (oder gar nur
Lippenbekenntnisse) einer Regierung, die umgehend von der Wirtschaft
als der eigentlichen Macht im Gemeinwesen umgangen werden (und zwar
gerade in den sensiblen Technologiebereichen), nichts bringen (s.
Irak). D.h. der demokratische Wille des Gemeinwesens (kein Krieg,
keine Unterstützung der Kriegsvorbereitung, keine Unterstützung von
Terrorregimes) müßte unmittelbar Ausdruck in einer wirksamen Kontrolle
von Produktion und Handel finden.
3) Das akuteste politische Problem der Region, nämlich die atomare
Bewaffnung von Pakistan und Indien, habe ich in meiner Aufzählung
nicht erwähnt, weil es so vertrackt ist. Wie soll dieser Konflikt
entschärft werden? Die Waffen müssten verschwinden, die
Wissenschaftler, die das Know-How besitzen, müssten von der
Möglichkeit getrennt werden, es anzuwenden. Das hat eine
Voraussetzung: Pakistan und Indien ihrer nuklearen Optionen zu
berauben, wäre nur dann moralisch gerechtfertigt, wenn alle anderen
Atommächte glaubhaft, nachhaltig, total und möglichst schnell abrüsten
würden, nach dem Motto: Wir können es uns in dieser Welt leisten, über
die Machbarkeit dieser Waffen Bescheid zu wissen, wir können es uns
aber nicht leisten, sie zu bauen und vorrätig zu halten. Übrigens wäre
aus diesem Grund, und da kommen wir wieder zu Punkt 1) ein kompletter
Ausstieg aus der Kerntechnologie höchst wünschenswert, inkl. der
"zivilen" Nutzung, denn da kommt das Zeug her.
Daß die islamistische A-Bombe nur dann dauerhaft verhindert werden
kann, wenn dem Islamismus der soziale Nährboden entzogen wird,
versteht sich von selbst.
Usw.
Grüße,
M. Hammerschmitt
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/high.html
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_linkskurve.html