jsjs schrieb am 15.01.2021 17:37:
Aber wozu dann Kritik wenn sie weder moralisch, noch sonst einen Zweck hat?
Keine Moral = kein Zweck?
Kritik, die was taugt, erklärt ihren Gegenstand. Trump als Rassisten zu kennzeichnen, ist eine inhaltliche Bestimmung seiner Standpunkte. Keine moralische Verurteilung.
"Rassist" ist heutzutage so ein Allerweltswort. Ein Kampfbegriff.
Wobei ich denke, dass es dort graduelle Unterschiede gibt. Es gibt Politiker, die lügen und sich der Lüge bewusst sind, d.h. die kennen den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge. Ein Mensch wie Trump kennt den Unterschied nicht, für den ist wahr, was ihm nützt: "alternative Fakten".
Ich fand Trumps Lügen nicht schlimm. Jeder wusste sofort, woran er war. Trump hat keinen Hehl daraus gemacht. Manchmal war er sogar lächerlich.
Ich mag einem Rassisten nicht zu gute halten, dass er offen ehrlich sagt, was er denkt.
Aber du nennst ihn Lügner, statt Rassisten. Warum? Weil manche Leute "Rassisten" für einen Kampfbegriff ohne Inhalt halten?
Viel schlimmer find ich Obama. Der hat so eine tolle Sprache, Bewegung, usw. Alles einstudiert. Wenn die Spots ausgehen, aber die Kamera noch läuft, sieht man: Alles Show. Und dann fragt man sich, was hat man ihm noch alles abgekauft, wo sonstnoch wurde man verarscht. Denk nur an das Abhören unter Freunden ...
Du bewegst dich auf der moralischen Ebene.
Nein.
Jeder, der sich ein wenig mit der Materie auskennt, weiß, dass sich Staaten wechselseitig abhören, UND das das Bestreiten dieses Fakts dazu gehört. Es sind halt Heuchler.
Das ist nicht mein Punkt. Obama kam so überzeugend und VERTRAUEN ERWECKEND rüber. Trump habe ich nie vertraut und käme nie auf den Gedanken, das zu tun. Obama bin ich am Anfang auf den Leim gegangen.
Du möchtest einen ehrlichen Politiker. Das halte für einen Widerspruch in sich.
Nein. Ein Politiker muss lügen können. Aber ich muss dennoch ein gewisses Vertrauen haben, dass er auch öffentliche Interessen verfolgt. Kohl sagte: Bimbes unter die Leute. In Obama habe ich kein Vertrauen. Trump glaube ich durchaus, dass er etwas für die Leute tun wollte. Unabhängig von seinem Auftreten.
Auch Trump hat nicht fürs Volk gekämpft, warum hätte er das auch machen sollen?
Sicherlich nicht nur, aber bestimmt nicht ausschließlich dagegen.
Herrschaft unterstellt, dass es Herrschaft braucht, es also um Zwecke geht, die nicht allgemein geteilt werden und nicht geteilt werden können. Der "hard working american" ist der nützliche Idiot für Staat und Kapital. Das man ihn bauchpinselt, ändert nichts an seiner Lage.
der "hard working" von egal woher ist immer der nützliche Idiot. Woanders auch.