Er hat doch defacto schon den Großteil der Partei unter seiner Fuchtel, nur noch eine Minderheit "klassischer" Republikaner stellt sich gegen ihn. Das ist für ihn das optimale, er kann den bestehenden Apparat, seine Vernetzungen und seine Wählerschaft übernehmen, ohne Konkurrenz zu haben. Die "Säuberung" von innerparteilicher Opposition ist ohnehin schon weit fortgeschritten.
Das Impeachment wird höchstwahrscheinlich scheitern, weil es eine politische Entscheidung ist, bei der ganz überwiegend nach Parteizugehörigkeit abgestimmt wird. Es könnte einzig eine geringe Chance bestehen, dass genügend Republikaner im Senat ihn im Impeachment "erdolchen" und so auf Dauer (vor allem für 2024) aus der Politik ausschließen, wonach sie auch keine Rache mehr fürchten müssten. Mancher, der noch am 6.1. gegen die Zertifizierung der Wahlergebnisse gestimmt hat, hat das vielleicht aus Angst vor Repressalien getan; nach erfolgreichem Impeachment wäre man davor geschützt.
Letztlich haben die Republikaner nur die Wahl zwischen einer Diktatorenpartei unter Trump, oder einer weitgehend zerstörten, konservativen Partei ohne die begeisterten Trump-Wähler, die einen langen Wiederaufbau braucht. Und wirklich rechte Wähler kehren kaum zu konservativen Parteien zurück, die sie lediglich bei der Stange halten wollen. AfD-Anhänger in Deutschland werden auch nicht einfach so mal wieder zu den Unionsparteien gehen, wo früher Strauß in Bayern die "Deppen der Nation" bei der Stange hielt.
Alternative könnte vielleicht der Umbau der Republikaner zu einer Partei sein, die sich vom klassisch weißen konservativen Schwerpunkt verabschiedet, die vielleicht Konservativismus, gewissen Populismus und "Law&Order", ohne jeden Bezug auf Rassismus und "white supremacy", vertreten kann. Was angesichts ihrer schon viele Jahrzehnte, bis über 150 Jahre zurückreichenden Vergangenheit keineswegs undenkbar wäre.