Silly Walks schrieb am 17.07.2019 12:32:
Beantworte erstmal meine Frage.
Stimmst du meiner zusammenfassenden Aussage zu oder nicht? Wenn nein, warum?
Gut. Es bedarf dann allerdings etwas Erläuterung...
Also. Hier nochmal deine Interpretation der Aussage von Frau Özoguz:
Es gibt in Deutschland mehrere regionale Kulturen mit jeweils eigenen Bräuchen und Traditionen, die teilweise mehr mit angrenzenden Regionen anderer Länder gemein haben als miteinander.
Dieser Aussage von dir stimme ich teilweise zu. Ja, kulturelle Identitäten beginnen regional. Ich sehe aber auch, dass es überregionale, nationale oder sogar supranationale Identitätsbezüge oder auch kulturelle Gemeinsamkeiten daneben gibt und stelle diese nicht so krass in Abrede wie das Frau Özoguz tut sondern halte diese sogar für sehr wichtig.
Beispiel:
Nehmen wir mal exemplarisch eine hierzulande typische, überregionale Mentalitätseigenschaft, also Kultur, welche zwar nicht nur in DLand so gilt aber dennoch auch hier und zwar wie gesagt überregional.
Das man sich bei Begrüßungen beispielsweise die Hand gibt.
Ein triviales Beispiel, ja.
Aber dennoch ein passendes hinsichtlich "Leitkultur" (diesen Begriff empfinde auch ich übrigens als kontraproduktiv), da diese kulturelle Eigenschaft mit wachsender mulimischer Community in Teilen abgelehnt wird....
Von solchen Beispielen gibt es einige und diese stellen in Summe natürlich Mentalität und Kultur, zunächst einer Region aber AUCH auf Landesebene, dar.
Jüngstes Beispiel einer Kontroverse in diesem Zusammenhang war der Zwist zwischen A. Schwarzer und einer Muslima. Als Schwarzer diese, eigentlich zwecks Harmonierungsversuch in der Diskussion, leicht am Arm hielt, die muslimische Diskussionskontrahentin daraufhin empört und wütend auf diese Geste reagierte und mit dem Verweis darauf, dass sie nunmal Mulima sei, sich dieses verbat.
Alleine an diesem Beispiel kann man m.E. wunderbar durchdeklinieren, dass es eben doch überregionale wie wichtige und ja, teils triviale kulturelle Gewohnheiten gibt, welche zumindest teilweise heute in Frage gestellt werden. Ich bin da der Auffassung, dass, wenn ich irgendwo einwandere, ich mich zumindest rudimentär anzupassen habe. Wandere ich nach Saudi Arabien aus, steht es mir m.E. nicht zu, dort beispielsweise darauf zu beharren, auch Frauen zur Begrüßung die Hand zu geben, weil es dort nun mal als sehr unhöflich bis aufdringlich gilt. Hierzulande verhält es sich aber genau umgekehrt. Hier wird es als sehr unhöflich empfunden, wenn das Gegenüber bei Begrüßungen auch noch empört reagiert, wenn man sich einfach die Hand geben möchte....
So geht es eben m.E. mit der Integration nicht und ich habe hier extra ein lediglich triviales Beispiel gewählt. Man könnte einen Sprung direkt zu Kinderehen machen, bei ausgerechnet Frau Özoguz sich auch, nun sagen wir mal, unglücklich äußerte.
Ich könnte solche Beispiel nun am laufenden Band weiter nennen. Autokorsos sog. "Hochzeitgesellschaften" beispielsweise, welche inzwischen hier in NRW dreimal die Woche irgendwo den Verkehr vollkommen lahmlegen und es sich hier um eine neuerliche Verhaltensweise mitunter in der bereits dritten Generation lebender Menschen mit Migrationshintergrund handelt. M.E. vollkommen inakzeptabel und vor dem Hintergrund einer immer größeren Heterogernisierung der Gesellschaft wäre es m.E. umso wichtiger, auf hiesige kulturelle und NICHT ZULETZT Zivilisatorische Errungenschaften zu bestehen, statt diese willfährig auf dem Altar der "Willkommenskultur" zu opfern, weil tendenziell antideutsches Verhalten in großen Teilen von Politik und Medien heute halt "en vogue" ist.
Ich persönlich halte das für die genau falscheste Vorgehensweise, da wir somit auch überhaupt keine kulturellen wie zivilisatorischen Orientierungspunkte liefern und dieses Verhalten Zuwanderer ja gerade noch zusätzlich motiviert, ihre eigenen Mentalitäten beizubehalten....
So, eine etwas längere Erklärung. Mir war es aber wichtig, dass zumindest im Ansatz zu erläutern und zu begründen.
....
Ich glaube dir daneben, dass du diese "Kulturdiversität" auf alle Kulturräume weltweit beziehst.
Die Ausgangsfrage war ja aber, meinte das auch Frau Özoguz so oder zielte ihre Aussage doch reduziert auf Deutschland...?
Du interpretierst ihre Aussage so wie oben zitiert. Ich teile diese Interpretation allerdings nicht, sonst hätte Frau Özoguz dies ja auch deutlich wertfreier oder allgemeiner formuliren können. zB.
[...]Kein Wunder, denn spezifische nationale Kulturen sind, jenseits der Sprachen, schlicht nicht identifizierbar. Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben Einwanderung und Vielfalt unsere Geschichte geprägt.[...]
1. denke ich wie gesagt nicht, dass Frau O. das so weltweit meinte und 2. halte ich ihre Aussage so isoliert auch für grund falsch. Begründung wie oben...