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  • mutluit

mehr als 1000 Beiträge seit 01.02.2015

Re: @MAKER: Was man für so eine Drohne braucht, kann man im Netz bestellen

DerLinkshaender schrieb am 18.09.2019 21:28:

Es ist Humbug, wenn behauptet wird, die Huthis könnten das nicht allein schaffen und es könne daher nur der Iran gewesen sein. Wenn wir mal von dem Teil mit dem Sprengstoff und dem (wahrscheinlichen) Aufschlagszünder absehen, so lassen sich alle anderen Komponenten problemlos im Netz bestellen. Für die Umgehung der Luftüberwachung braucht man dann wahrscheinlich noch Informationen über Radarstandorte und gutes Kartenmaterial.

Flugkörper
So eine Drohne selbst besteht aus einem Leichtholz Balsa)-Gerippe und einer Haut aus Carbon- bzw. Kevlar- (teuer) oder Glasfasermatten (billig) und einem 2K-Epoxydharz. Der Rest ist Handarbeit und Aerodynamik-Kenntnisse.
(benötigt jemanden mit Aerodynamik-Kenntnissen und Kenntnissen im Flugzeugbau - den Rest gibts auf eBay und Amazon)

Motor
Als Motor kommt bei solchen Reichweiten ein Verbrennungsmotor zum Einsatz z.B. ein HIRTH-4201 mit 5PS von der Firma http://hirthengines.com/ - Größe des Motors, Propeller, Verbrauch und Tank bemisst man nach der benötigten Reichweite. (das gibts alles bei diversen Fachhändlern von China bis USA von 0,5 - 100PS)

elektronische Steuerung
Wer von euch mit Einplatinencomputer zu tun hat, weiß wie man diese Steuerung bauen müsste. Was man dafür grob benötigt:

Hardware
- ARM-Board wie Raspberri Pi, NanoPi, Beagle Bone, etc.
- Batterie mit ausreichend Kapazität
- Kameramodul als späteres Auge zum fliegen
- Servomotoren für Lenkung, Höhenruder und Gas geben
- GPS-Modul damit man immer weiß wo man ist
- HSPA Modem / bzw. Surfstick für Datenverbindung über Mobilfunknetz
- Saudische SIM-Karte ohne Port-Sperre (VPN) und mit ausreichend Daten-Volumen
- Kabel für Steuerleitungen, Kleinkram, Lötkolben, etc.
(Die SIM ist der schwierigste Teil - den Rest gibts alles auf eBay und Amazon)

Software
- Als OS kommt zum Einsatz ein stinknormales Debian-Image.
- Die Servomotoren für Gas und Lenkung werden über die GPIO-Leiste angesteuert.
- Surfstick und SIM stecken im USB Port und sorgen für die Dateneinwahl ins Netz
- Als Einwahlsoftware kommt PPP, UMTS-Keeper und Sakis3G zum Einsatz
- Das GPS Modul ist für die Ortung und hängt am UART Port
- Für die Kamera braucht RPI Cam Control o.ä. für Flug und punktgenaue Landung
- Die Verbindung erfolgt am besten über OpenVPN (shared IP Problem Umgehung)
- mit SMSTool lässt sich das Ding auch über SMS vorübergehen notsteuern oder booten
(Man benötigt einen Informatiker und Hobbyelektroniker - Die Software ist alles OpenSource und kostenlos im Netz downloadbar)

Das Ganze soll natürlich keine Anleitung sein, sondern eine Veranschaulichung für Technik-Interessierte, was die meisten von uns hier im heise-Forum sind. ;-)

Das kann man doch sicher auch ohne Fernsteuerung realisieren, d.h. die Software selbst würde alles steuern. Internet-Verbindung bzw. Handy-Netz braucht man dann nicht.

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