Brünnlein schrieb am 25.06.2024 09:56:
Ich würde sogar noch weiter gehen: die deutsche Regierung verstößt sträflich gegen den Grundsatz "Germany first!". Denn so verstehe ich den Amtseid von Kanzler und Ministern.
Na selbstverständlich ist es Aufgabe einer Regierung, zuerst die Interessen des eigenen Landes im Blick zu haben. Oder träumt hier immer noch jemand von selbstloser Freundschaft, Friede und Eierkuchen - außer den doppelmoralischen "Werte"-Monstranz-Priestern?
Ja, aber was sind die Interessen des eigenen Landes? Und wie setzt man diese am besten um?
In der Geschichte der EG/EU findet sich z.B. wie ein roter Faden das sobald sich die Frontstellung "große Staaten vs. kleine Staaten" bildete Deutschland sofort die Seiten wechselte und sich auf die Seiten der Kleinen schlug, obwohl das eigentlich nie in seinem Interesse war.
Warum? Weil deutsche Politiker es als übergeordnetes Interesse des Landes ansahen das die EG/EU funktioniert, das die EG / EU nicht lange funktionieren würde wenn die Großen anfingen die Kleinen zu dominieren. Und das es mehr als Wert war ab und zu zurückzustecken als sich auf Biegen und Brechen kurzfristig durchzusetzen.
Und das ist das Problem mit "America first" oder "Germany First". Jeder Regierung jeden Landes ist immer bestrebt das Maximale für ihr rauszuholen. Gleichzeitig muss man aber auch in der Lage sein Kompromisse zu schließen die jede Seite zu Hause verkaufen kann. Mit den öffentlichen Deklarieren von "America first" wird aber auf eine Rhetorik gesetzt in der es nur Sieg oder Niederlage geben kann. Das macht Kompromisse schwierig bis unmöglich und am Ende passiert entweder gar nichts oder es gibt ein Hauen und Stechen bei dem jeder verliert.
Außer dem Politiker der Fahne schwenkend auf der Barrikade besser aussieht als sein Vorgänger der unsichtbar im Hinterzimmer langweilige, wenn auch erfolgreiche Politik machte.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.06.2024 11:10).