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  • ÖKOKOM

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2014

Der schwarze Kanal

Der schwarze Kanal war so schlecht nun auch wieder nicht.
Da wurden schon mal die bundesrepublikanischen Lebenslügen bloß gestellt um einen Kontrast zur schon damals sehr einseitigen Berichterstattung von ARD/ZDF zu setzen.

Der Duktus war natürlich provokant und die Argumentation von Schnitzler durchaus einseitig. Aber es war im Prinzip sehr ähnlich der heutigen Situation. Es wurden eben auch West-Stimmen gezeigt, die im Westprogramm nie zu Wort kamen, obgleich es sie ja gab.

Zugegeben war ich noch Kind in den 60ern und verstand noch nicht alles. Aber ich hatte den Mauerbau als Westberliner ebenso wahrgenommen, wie die Kennedy Ermordung. Ebenso wie die ersten Schreckensmeldungen aus Afrika (Hunger un Bürgerkrieg in Biafra) und Asien (Strassenkämpfe mit 100erten Toten in Südkorea). Auch in Europa gab es ja rechte Diktaturen im Rahmen der NATO (GR, PORT, SPA), deren Handlungen in unseren Medien eher klein geredet wurden. Da lieferte der schwarze Kanal durchaus den fehlenden Part. Das in die Tasche lügen, was die Verhältnisse in der DDR betraf, kam bei Schnitzler ja nur am Rande vor. Thema waren ja die Medien der BRD.

Der schwarze Kanal kam damals nach der Mottenkiste von Prof.Flimmerich, wo alte DEFA Filme ausgestrahlt wurden (Moser, Lingen, Rühman, Flickenschild), die ich mir oft angesehen hatte.

Die ZDF-Antwort auf Schnitzler, das ZDFMagazin mit Löwenthal war dagegen ein schwer erträglicher Sumpf aus Schuldzuweisungen, absichtlichen Fehldeutungen und persönlichen Anfeindungen die erfolgreich das Niveau der BLÖD unterboten. Dagegen hatte Schnitzler bei aller gebotenen Kritik echtes Format.

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