In den letzten Tagen gab es genug "Trumpismus" hier von nato-embedded Mühlbauer,Pany und Rötzer. Jetzt ist eine andere Meinung dran. Im übrigen stürzt nicht die ARD allein Trump, sondern global die atlantisch versifften Medien.
Das transatlantische imperialistische System ist in der Krise. Global gewinnen neue Akteure an Einfluss, etwa Russland in Europa oder China in der Pazifikregion. Zugleich gelingt es der herrschenden Klasse in Nordamerika und Westeuropa immer weniger, überall die Kontrolle zu behalten. Doch die eigentlichen Gründe für diese Krise werden übertüncht. Kriege, Neoliberalismus und Ausbeutung werden nicht in Frage gestellt. Die Umweltzerstörung wird beklagt, doch diskutiert wird über kosmetische Scheinlösungen, durch die das Wirtschaften der Konzerne nicht angetastet wird.
Gleichzeitig läuft hinter und zunehmend vor den Kulissen ein Kampf innerhalb der herrschenden Klasse, wie man die eigene Macht wieder stabilisieren kann. Soll man sich weiter »modern« geben – oder will man »zurück« bis mindestens in die 50er Jahre? Beiden Seiten kommt es durchaus gelegen, wenn nur darüber gestritten wird, warum in Trumps Kabinett kein »Latino« sitzt oder ob ein Jugendlicher in der DDR den falschen Karriereweg eingeschlagen hat. Hauptsache, niemand stellt die ans Eingemachte gehenden Fragen. Denn beantworten könnte die weder die »moderne« noch die »reaktionäre« Rechte.
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