Rächer_der_Entrechteten schrieb am 02.12.2024 17:41:
Bei ARTE gab es vor ca. 10 Jahre einen Thementag zu Tschernobil und Natur. Da gab es sehr ausführliche Berichte, zu verschiedenen Aspekten (Auch Menschen die dort leben, und Gemüse anbauen - mit Geigenzähler) .Von dem was da berichtet wurde, wie es mir im Gedächtnis geblieben ist:
* Kleine Land Lebewesen wie Mäuse haben bereits stabile Populationen aufbauen können, ihre Körper verfügen über genug Reparaturmechanismen die Strahlenschäden zu kompensieren, und die oberen Bodenschichten, mit viel neugebildetem Material sind relativ wenig verstrahlt.
Soweit ich weiß, haben Tiere umso weniger Strahlenreparatur, je kleiner sie sind.
Wale kriegen keinen Krebs, Mäuse sehr wohl und reichlich.
Die Mäusepopulationen überleben wohl, weil sie schnell geschlechtsreif sind, damit reduziert sich die Krebswirkung auf die Populationen.
* Schwalben fliegen zwar viele in der Luft, aber diese können sich nicht erfolgreich reproduzieren. Sind im freien mehr Strahlung ausgesetzt, und energieintensive Lebensstil kann Strahlung nicht ausreichend kompensieren. Alle Schwalben waren "Einwanderer".
Interessant.
* Bei Bäumen kommen Arten mit kleinem Genom gut zurecht, wie Birken.
*Arten mit großen Genom, wie Kiefern, wo mehr Strahenschäden auftreten, sieht man Pflanzen die kuglig wachsen, weil sie Fähigkeit nach Licht zu wachsen verloren haben.
Hm... Birken sind halt auch auf Umweltextreme ausgelegt.
Ich wäre jetzt ein bisschen vorsichtig, das auf die Genomgröße zurückzuführen, vielleicht ist das nur eine Korrelation.
Aber, mit der gebotenen Vorsicht: Interessant.
Es ist also eine Frage wohin man schaut, ob bereits alles in Butter ist, oder nicht.
Sehr wahr.
Ich denke, für Menschen mit ihrer langen Lebensdauer und ihrem großen Interesse an individueller Gesundheit ist die Region wohl noch länger nicht wieder besiedelbar.
Für richtig alte Menschen, die sowieso keine große Lebenserwartung und auch keine großartige Gesundheit mehr haben, kann das schon eine brauchbare Alternative sein. Vor allem, wenn es anderswo für sie keine guten Lebensmöglichkeiten gibt. Die Ukraine war ja vor dem Krieg immer noch postsowjetisch geprägt, da sind sicher viele ältere Menschen durchs soziale Netz gefallen und finden in der Sperrzone bessere Lebensbedingungen als außerhalb, selbst mit Krebsgefahr.
Interessant wäre natürlich auch die Frage, was jetzt, 10 Jahre später, der Stand der Dinge für eine menschliche Wiederbesiedlung ist.
Ich fürchte allerdings, das wird noch einige Jahrzehnte dauern.