Erdogans Machtergreifung ist die Konsequenz aus Merkels Machtlosigkeit gegenüber der Flüchtlingswelle, welche von Erdogan gesteuert werden kann. Er hat mit den Flüchtlingen als Druckmittel die gesamte EU in der Hand und kann hier nach Belieben inneren Zwist stiften, ja sogar das Auseinanderbrechen der EU provozieren.
Weder vom EuGH, Merkel, der SPD oder sonstwelchen Vertretern der EU läßt er sich beeindrucken. Er wird immer seine Maximalvorderungen durchpressen und sie auch größtenteils bekommen.
Die Unterdrückung einer unabhängigen oder auch nur autonom selbst verwalteten kurdischen Region ist durch dieses Druckmittel der Flüchtlinge auch noch umso wichtiger geworden. Wer die Kontrolle über diese Region hat, bestimmt auch wie viele Flüchtlinge nach Europa bekommen. Nicht nur weil entlang des Taurusgebirges die Flüchtlingsrouten durchlaufen, sondern weil von dort auch der Krieg angeheizt wird und dadurch stets neuer Flüchtlingsnachschub für Europa geschaffen wird. Waffen und Geld in die eine Richtung, Flüchtlinge und verwundete Terroristen aus der anderen Richtung.
Mit einem unabhängigen Kurdistan, wo nicht mehr von Ankara bezahlte Aufpasser in jedem Dorf abgestellt werden und wo kein türkisches Militär mehr die absolute Macht hat, hätten wir keinen Krieg mehr in Syrien und auch keine Flüchtlinge mehr. Da die Türkei aber NATO-Mitglied ist, haben die USA etwas gegen diese Art der Staatsräson im Sinne der Kurden, der Syrer und der EU. Ein unabhängiges Kurdistan müßte man als NATO ersteinmal für sich gewinnen, und in Konkurrenz zu anderen Weltmächten umgarnen.
So ist dann Erdogan ist wie unzählige Tyrannen vor ihm eine Konsequenz aus der Geopolitik der USA, bei der in den geostrategisch wichtigen Erdregionen, solche Unsicherheitsfaktoren wie Demokratie und Interessensvielfalt nicht toleriert werden. Der Mann hat eigentlich nur einen wunden Punkt, er lebt allein von Washingtons Gnaden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.05.2016 01:13).