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  • Durkheim

mehr als 1000 Beiträge seit 17.08.2007

Falschbehauptungen im Artikel ...

Mir ist wirklich meine Zeit zu schade für, um alles Unsinn und Falschbehauptungen in dem Artikel zu korrigieren.

Typisch Dangeleit und das macht sie nicht zum Ersten Mal.

Dangeleit schreibt:

Der im Berliner Exil lebende ehemalige Chefredakteur der ehemals regierungskritischen Zeitung Cumhuriyet, Can Dündar, wurde in Abwesenheit zu 27 Jahren Haft verurteilt, weil er 2015 Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an den IS in Syrien aufgedeckt hat. Erdogan schalt ihn damals einen "Agenten", der Staatsgeheimnisse preisgebe, und warnte ihn, dass er damit nicht davonkommen werde, berichtete die FAZ.

Dangeleit verlinkt sogar auf den FAZ Artikel und behauptet, die Waffenlieferungen wären für die ISIS bestimmt gewesen. Wenn man allerdings die FAZ aufruft, steht da folgendes:

Es kam, wie es der türkische Präsident Tayyip Erdogan angekündigt hatte: Der türkische Journalist Can Dündar zahlt einen „großen Preis“ dafür, dass im Mai 2015 die Zeitung Cumhuriyet, deren Chefredakteur er damals war, geheime Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an syrische Rebellen öffentlich gemacht hat. Erdogan schalt Dündar einen „Agenten“, der Staatsgeheimnisse preisgebe, und er warnte ihn, dass er damit nicht davonkommen werde.
...

Die sog. Rebellen im FAZ Artikel sind die FSA! Es ist allgemein bekannt, dass die Waffen an die FSA gingen. Dass die Waffen an die ISIS gegangen sein sollen, das hat Dangeleit einfach mal so erfunden! Von Can Dündar wird ebenfalls gesagt, dass die Waffen an die FSA gingen, die ja vom Westen rekrutiert, ausgebildet, finanziert und mit Waffen versorgt wurden! Das waren die "gemässigten Rebellen" des Westens und da sollte man nicht an Alzheimer leiden und das vergessen.

Aber da ist Dangeleit nicht alleine bei den Telepolis Autoren, die die Hintergründe dieser Waffenlieferungen nachwievor verschweigen und unterschlagen. Diese Waffen, die damals aufgedeckt wurden, waren keine Waffen aus der Türkei. Das waren Ostblockwaffen (diese gibt es nicht in der Türkei nicht und wird auch nirgends in der Türkei produziert), die aus Albanien und Bulgarien organisiert und eingekauft und nach Syrien an die FSA verteilt wurden. Und nicht die Türkei hat diese Waffen in Albanien und Bulgarien eingekauft, sondern die USA bzw. die CIA im Zuge der Operation Timber Sycamore:
https://en.wikipedia.org/wiki/Timber_Sycamore

Bei Telepolis braucht man eben keine ordentliche journalistischen Recherchen erwarten. Wieso werden denn die obigen Informationen unterschlagen? Sieht so Journalismus aus?

Bis heute und das ist bereits unzählige Male, Gebetsmühlenartig wiederholt Telepolis diese Waffenlieferungen, ohne jemals die Hintergründe mit Timber Sycamore zu erwähnen.

Für Erdogan war damals die Aufdeckung politisch sehr problematisch, da er innenpolitisch wegen der Unterstützung zur NATO und der Syrienpolitik in Kritik stand. Die besagten Waffenlieferungen haben allerdings nichts mit der Türkei zu tun, sondern waren im Zuge der Zusammenarbeit mit den USA und der NATO! Und das sollten diejenigen, die sich Journalisten schimpfen, nicht ständig unterschlagen. Man kann natürlich darüber spekulieren, warum deutsche "Qualitätsmedien" diese Hintergründe immer unter den Teppich kehren.

Es gibt da noch mehr Unsinn im Artikel, aber mir ist die Zeit echt zu schade für. Es ist die Aufgabe des Journalisten ordentlich zu recherchieren (dafür werden sie bezahlt) und kann nicht die Aufgabe des Users sein.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.01.2021 08:35).

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