Nachdem er die Türkei neunzehn Jahre lang gemieden hatte, wagte Akhanli im August 2010 eine Reise in sein Geburtsland, weil sein Vater im Sterben lag. Bei seiner Einreise am 10. August wurde er noch auf dem Istanbuler Flughafen wegen der angeblichen Teilnahme an einem 1989 erfolgten Raubüberfall auf eine Wechselstube in Istanbul verhaftet und in das Hochsicherheitsgefängnis in Tekirdag verbracht – ein Vorgang, den er später in der Kurzgeschichte „Sibirien“ verarbeitete. Nach übereinstimmender Ansicht war das Vorgehen der Behörden politisch motiviert. Nach Aussage seines Anwalts sei Akhanli zum Tatzeitpunkt nachweislich nicht in der Türkei gewesen.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/der-schriftsteller-dogan-akhanli-ist-wieder-frei-15159751-p2.html