Das ist etwa...23 oder 24 Jahre her, da hat unser damaliger Chef eine Frau Y. eingestellt als "persönliche Referentin". Betriebswirtschaftlerin, mindestens FH, aber ich meine sogar Uni.
Die hat einige Wochen lang referiert...und war dann von einem Tag auf den anderen weg.
Einige Zeit danach kam ich bei einem Gespräch mit einer Kollegin auf den Vorgang, und die zeigte mir dann ein paar Schriftstücke, die Frau Y. erstellt hatte. Die Rechtschreibung war ok, Rechtschreibkorrektur gab es damals schon. Aber der Satzbau war katastrophal.
Sie hatte wohl eine Ahnung, was sie sagen wollte, aber keine Ahnung, wie.
Man merkte, daß sie offenbar per cut&paste Satzteile aus irgendwelchen anderen Dokumenten, die zusammengenommen inhaltlich das aussagten, was sie aussagen wollte, genommen und irgendwie miteinander zu einem Satz verbunden hatte, ohne richtig zu wissen, wie man das grammatikalisch bzw. satzbautechnisch korrekt macht.
Das war so falsch, das kann ich nicht mal nachmachen. Effektiv war sie fähig, schriftlich Sätze bis 4 - 6 Wörter zu formulieren, bereits am Nebensatz scheiterte sie. Und die hat ein Studium abgeschlossen! Was war denn da passiert?
Ich stelle mir das so vor: Die Grundschule hat gesagt: "Ok, sie kann kein Schriftdeutsch, aber sie ist ein Mädchen, Gastarbeiterkind...da kann man nicht so streng sein, das wird schon." Gymnasium und Uni haben dasselbe gesagt. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.11.2020 13:46).