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  • khr

mehr als 1000 Beiträge seit 19.04.2000

Meine (positiven) Erfahrungen mit Türken

Als ich noch in der Schule war war die Ausländerquote sehr niedrig. Es gab pro Klasse 1-2 Kinder mit Migrationshintergrund und die mussten anpassen. Wir hatten einen "Türken" in der Klasse aber Kontakt hatte ich damals mit ihm nicht.

Irgendwann nach Jahrzehnten hatten wir mal ein Klassentreffen und irgendwie kamen wir auf Migrationshintergrund. Mein türkischer Klassenkamerad erzählt uns wie er es empfand in Deutschland zur Schule zu gehen. Er erzählte das sein Vater, kein besonders gebildeter Mann, alle in der Familie nach der Ankunft in Deutschland zum Deutschlernen trieb und als es dann zu einigermaßen mit der Verständigung in Deutsch klappte er verlangte das in der Familie nur noch Deutsch gesprochen wurde. Ich war echt perplex als ich das hörte aber es erklärte auch wieso mein Klassenkamerad trotz Akzent sehr gut Deutsch sprach und verstand. Ich glaube das waren echte Einwanderer in Deutschland.

Religion und Festhalten an türkischen Traditionen, so erzählte mein Klassenkamerad, waren in der Familie nie wichtig.

Das ist mir auch bei türkischen Ingenieure aufgefallen mit denen ich gut zusammen gearbeitet habe, nie war Religion und Traditionen ein Thema, die gingen auch gerne abends auf ein Bier.

Was ich heute als Problem sehe ist, das viele der Migranten im Endeffekt nicht wirklich eingewandert sind sondern ihre Religion, Traditionen und Gebräuche einfach mit in die neue Umgebung bringen und deswegen im Endeffekt anecken.

Auch sind teilweise so viele von Kinder auf einen Herkunftsland in einer Klasse das sie Gruppen bilden können und deswegen nicht gezwungen werden sich anzupassen.

Ein etwas trauriges Beispiel habe ich bei meiner Arbeit in einen NOC in Brüssel erlebt. Hier arbeitete eine Albanerin, welche sehr gut Französisch und Englisch sprach, mit uns zusammen. Immer wenn wir zusammen ausgingen war sie nicht dabei weil es ihr Vater dies nicht erlaubte. Sie war Mitte 20 zu dieser Zeit. Sie fasste irgendwann den Entschluss und lies sich innerhalb der Firma nach Frankreich versetzen ohne irgendjemanden aus ihrer Familie dies zu sagen. So verschwand sie aus Brüssel. Ihr Vater rief dann sehr oft in der Firma an um zu rauszubekommen wo sie wäre aber das wusste nur einer in der Firma und der sagte nichts.

Es ist schlimm für Kinder zwischen den Kulturen des Heimatlandes und der Kultur des Landes in dem sie aufwachsen zerrieben zu werden, besonders wenn beide nicht kompatible sind.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.11.2020 08:58).

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