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  • TomGard

mehr als 1000 Beiträge seit 04.03.2011

Klarstellungen gegen die "antideutsche" Türkei-Hetze

1) Gründe für gesonderte Feindschaft gegen das türkischen
Staatswesen, auf das m.E. singulär das Label "Islamofaschismus"
halbwegs paßt, gibt es freilich zuhauf.

2) Der türkische Pakt mit ISIL zählt gewiß nicht zu diesen Gründen.

a) Daß ISIL um eines islamischen Kalifats in der Levante willen mit
Al Qaida brach und brechen mußte, ist ein historischer Beweis dafür,
daß Al Qaida nach wie vor maßgeblich unter Kontrolle des CIA und
Mossad steht. 

b) Der Terror der ISIL-Leute erreicht nicht das Level, das
amerikanische Todesschwadrone in Vietnam, Süd- und Mittelamerika und
im Irak etabliert haben. Auf Terror spezialisierte US-Einheiten im
Irak verfeinerten die Kopfabschneiderei, die ihre Kollegen in Vietnam
und Südamerika vor allem an Kindern und Frauen praktiziert hatten,
indem sie ihren Opfern die Schädel spalteten und das Gehirn
entnahmen. Gegen das lebendige Häuten und Rösten, das die Amerikaner
gern praktiziert haben, wirkt die islamische Kopfabschneiderei fast
wie rituelle Kinderei.

c) Militante Islamisten sind für die Türkei gleich der NATO nützliche
Idioten - und für die Führungsriege der ISIL gilt dasselbe!
Andernfalls ließen sie sich auf solche Pakte nicht ein! Sofern es
nicht einfach Banditen sind, ist die Levante für sie nur Zwischenziel
auf dem Weg nach Riad, Mekka und Medina.

Es wäre daher angebracht und wünschenswert, wenn das Publikum sich
schleunigst von einer Propaganda abwendete, die "den Westen" und
seine Führungsmacht auf antideutsche Manier zum historischen Bollwerk
gegen vor- bis frühbürgerliche "Barbarei" stilisiert.

3) Solche Stilisierung verstellt die Wahrnehmung der türkischen
Vorhaben, Ziele und Zwecke. 

a) Natürlich ist der türkische Islamofaschismus dem westkurdischen
Modell kommunitaristischer Volksdemokratie feind, aber er sieht ihn
rationellerweise nicht als eine Gefahr an, die er *militärisch*
bekämpfen könnte oder gar *müßte*. Beweis: Andernfalls wäre Öcalan
stumm gemacht worden, nicht von seiner Gefängnisinsel aus zur
politischen Führungskraft neu aufgebaut.

b) Nicht nur deshalb ist die Türkei an den syrischen Gebieten
*östlich* des Euphrat nicht interessiert! Schon gar nicht will sie
sie besetzen und besiedeln. Obwohl es solche großtürkischen Träume in
den Hirnen der Führungsfiguren selbstverständlich gibt - aber sie
sind nicht aktuell.

c) ISIL braucht die Region Kobane, um seine Kontrolle syrischer und
irakischer Ölquellen nutzen zu können, und das gewährt die Türkei,
weil es die Kurdenprovinz Afrin, westlich des Euphrat und nördlich
Aleppo, unhaltbar isoliert. Aus einer Plethora von
sicherheitspolitischen, ordnungspolitischen und geopolitischen
Gründen wird und braucht die Türkei ein syrisches Endgame nicht
zuzulassen, das ihr ein Protektorat über die Provinz Aleppo verwehrt.
Diesem Protektorat ist das syrische Warlord - Regime weniger im Wege,
als die kurdische Siedlung und ihr Einfluß auf die in arabische und
turkmenische Bevölkerung dieser Region.
Die Provinz Qamishli ist russischen und israelischen Interessenten,
aber auch einer amerikanischen Fraktion, als Einflußgebiet der
Mafiaherrschaft der Barzani-Türken versprochen.

4) Nicht ganz außer Acht lassen sollte man in dem Zusammenhang den
russischen Pakt mit ISIL via Türkei. Seit spätestens Dezember 2011
hat Erdogan einen Freibrief von Putin für seine "Syrienpolitik",
einschließlich der Zusammenarbeit mit der US-Chaos-Fraktion.
Wichtigstes Ziel: In beiderseitigem Interesse Gas-Lieferungen vom
Golf, sei es aus Qatar oder dem Iran, mit allen Mitteln so lang wie
möglich verzögern. Das russische Staatsbudget hängt davon ab! Fast
genauso wichtig für beide Seiten: Den Jihadismus auf türkischem Boden
unter Kontrolle zu halten. Dazu arbeiten die russischen Geheimdienste
mit dem MIT Hand in Hand, obwohl der MIT die Jihadisten gleichzeitig
an der Südfront päppelt und instrumentalisiert.
Und das schmeckt der an DERSELBEN Politik beteiligten
US-Chaos-Fraktion, die die Option, islamistische Unruhen im Kaukasus
mit anzustiften und gegen Russland zu alimentieren, gern offen
hielte, gar nicht.

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