Da soll unbedingt der Deckel drauf gehalten werden. Was hervorragend klappt und was zeigt, wie weit die Zensur schon fortgeschritten ist. Kleine Ausnahme: die NZZ berichtete über die große Explosion in Afrin im April 2020. Aber in D herrscht Schweigen, auch da.
Falsch ist, dass Erdogan Deutschland mit Flüchtlingen erpresst. Das hat er schon versucht, Anfang 2020. Er hat die Flüchtlinge vertrieben, die dann nach Griechenland gingen und so kam das Lager Moria zustande. Aber nach Deutschland kamen sie nicht. Die Erpressung funktioniert also nicht. Warum dann diese massive Unterstützung des Erdogan-Regimes? Man will ihn offenbar auf die deutsche Seite im Kampf gegen Russland ziehen. Und überhaupt ist oberster Grundsatz der deutschen Außenpolitik: je übler der Diktator, um so größer das Wohlwollen aus Berlin.
Falsch ist auch, dass es ein Angebot Assads an die Kurden gab, militärisch zusammen zu arbeiten. Das sind beleglose Behauptungen zum Zweck der Diskreditierung der Kurden. Diese wollen dezidiert keinen eigenen Staat, die Freiheit, die etwa Bayern in der Bundesrepiblik hat, würde ihnen genügen. Zusammen mit den erstklassigen Infanteristen der YPG wäre es Assad sehr wohl möglich, die Türken hinaus zu werfen. Warum tut er das nicht? Nun, die Iraner wollen das nicht. Sobald die Kurden in Syrien Autonomie haben, wollen sie die im Iran auch. Das ist der Grund.
Neulich haben die Russen ein interessantes Papier veröffentlicht:
https://de.rt.com/international/112578-riac-analysiert-wie-russland-auf-einen-us-krieg-gegen-den-iran-reagieren-wuerde/
Sie sehen es also gern, wenn die Iraner überall drin sind, auch militärisch, weil da, wo sie sind, erschweren sie amerikanische Operationen.
Mal aus einem Meter Abstand betrachtet: die islamischen Diktaturen Türkei und Iran können sich nur halten, weil sie geschickt den Konflikt des Westens gegen Russland und China nutzen.
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang, dass man dem Ganoven Nawalny eine gigantische Show spendiert und ihn als Freiheitskämpfer inszeniert. Das ist deutsche Außenpolitik.
Gruß Artur