Artur_B schrieb am 02.03.2021 10:58:
Da soll unbedingt der Deckel drauf gehalten werden. Was hervorragend klappt und was zeigt, wie weit die Zensur schon fortgeschritten ist. Kleine Ausnahme: die NZZ berichtete über die große Explosion in Afrin im April 2020. Aber in D herrscht Schweigen, auch da.
Ich glaube, dass Sie das weit überinterpretieren.
Ob ÖR (mit seinem angeblich nicht-kommerziellen Auftrag) oder Privat (mit Zwang zu Reichtweite und Klickzahlen): Es gibt zu viele andere Themen, die um die Aufmerksamkeit des Massenpublikums buhlen. Blenden wir mal Fußball, Corona und den Klimawandel aus, ist der Themenbereich Auslandspolitik derzeit mit Nawalny, Biden, Äthiopien, etwas Jemen, etwas Myanmar und ein paar Brexit-Nachwehen besetzt.
Ja, Afrin ist eine Tragödie, und ich klicke hier bei TP gern auf solch einen Artikel. Es gäbe aber noch ein gutes Dutzend weitere Themen, für die in den Massenmedien derzeit schlicht kein Platz zu sein scheint z.B.:
- Venezuela, was macht Guaidó?
- Ostukraine, wie viele Menschen sterben täglich in Gefechten?
- Lybien, liefert die Türkei weiter Waffen?
- Westsahara (heute mal wieder eine Meldung aus aktuellem Anlass)
- Katalonien, war da noch was?
- Gasstreit Türkei/Griechenland
- Flüchtlingstrecks in Mittelamerika (lösen sich auch nicht einfach so auf)
- Berg-Karabach, wird da noch geschossen?
- .....
Diese Breite lässt sich wohl kaum durch eine Zeitungsredaktion abdecken, und vor allem sinkt die Zahl der Leser in den unteren Prozentbereich, wenn überhaupt (aus Zeitgründen).
Wenn Sie sich nebenbei noch für Dinge wie NSU&Breitscheidplatz etc. interessieren (oder gar Zeit für Job/Familie aufwenden), würde ich es wagen, Ihnen zu unterstellen, dass Sie auch zu den o.g. Themen nicht in jedem Fall ein aktuelles Bild haben können.
Wer tief eintauchen will, muss sich wohl seine Quellen in Fachforen zusammensuchen .
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.03.2021 14:09).