Leon Gerleit kritisiert Tulsi Gabbard, weil sie nicht weit genug geht:
Denn eigentlich äußert Tulsi Gabbard hier eine legitime Besorgnis bezüglich der aktuellen Außenpolitik des Weißen Hauses.
Legitime Besorgnis? Wirklich? Man nenne mir den Autor auf Telepolis, der keinen Grund findet, den Krieg gegen Russland über den US-Proxy Ukraine zu rechtfertigen. Es gibt nämlich keinen.
Dass diese aggressiv klingende Ausrichtung des außenpolitischen Kurses der USA offensichtlich nicht von "cowardly wokeness" angetrieben ist – sollte eigentlich klar sein. Bisher wurde kaum ein Krieg aus Gründen der "Political Correctness" geführt.
Wo Gerleit Recht hat, hat er Recht. Danach aber diffamiert er Gabbard, weil sie das politische Spiel spielt, das man in den USA nun einmal spielt. Die Demokratische Partei ist die Kriegspartei der USA. Also wendet sich Gabbard an die Wähler der Republikanischen Partei und bedient sie mit den erforderlichen Klischees:
Deshalb vermischt Gabbard gerechtfertigte Kritik am außenpolitischen Kurs ihrer Ex-Partei mit Begrifflichkeiten des konservativen Kulturkampfes, und das ist auch nötig, wenn sie sich bei der "anderen" Seite der politischen Elite anbiedern möchte.
Es ist nötig! Genau! Wenn man den Krieg gegen Russland beenden will, wenn! Gerleit geht es aber leider nur darum Gabbard anzupinkeln:
Gabbard geht es daher nicht um eine ehrliche Kritik am existierenden politischen System, sondern um eine politische Attacke.
Gabbard opfert Ehrlichkeit für eine politische Attacke? Gerleit weiß selbst, dass er ein Heuchler ist. Denn mit besonderer Emphase hebt er diese Aussage von Gabbard hervor:
Und vor allem treibt sie [die Demokratische Partei] uns immer näher an einen Atomkrieg heran. Ich glaube an eine Regierung, die vom Volk, durch das Volk und für das Volk ist. Leider tut die heutige Demokratische Partei das nicht.
Damit hat Gabbard schlicht recht. Eigentlich ist es tragisch, dass sie zu glauben scheint, sich in ihrem Wunsch nach einer bevölkerungsnäheren, repräsentativeren und demokratischeren Regierungsform ausgerechnet an die Republikanischen Partei wenden zu können.
An wen soll sie sich sonst wenden? In Deutschland ist es ja noch viel schlimmer. Fidel Castro hat dereinst gesagt:
Der nächste Krieg in Europa wird zwischen Russland und dem Faschismus stattfinden, nur wird die westliche Welt diesen Faschismus als Demokratie bezeichnen
Nun, Castro hätte sicherlich kein Problem damit, die Grünen als die moderne faschistische Partei Deutschlands zu identifizieren. Und die Grünen sind immerhin die populärste Partei Deutschlands. Die Grünen sind die Partei des Kriegs gegen Russlands. Die Wähler der Grünen sind die modernen Faschisten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.10.2022 04:12).