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  • Politkommissar

mehr als 1000 Beiträge seit 20.04.2011

Das Problem mit den U-Booten ist weniger der Wechsel sondern dessen Umstände

Dass man in Frankreich nicht darüber erbaut ist einen bereits angefangenen Vertrag über zig Milliarden zu verlieren ist verständlich. Dafür wird Australien aber auch zahlen müssen. Wenn ich das richtig verstanden habe sind da hunderte Millionen fällig. Das ist natürlich immer noch deutlich weniger.

Der Hauptgrund ist aber die Geheimhaltung und Täuschung im Umfeld der Änderung. Man hat Frankreich - die ebenfalls im Pazifik Interessen haben - nicht nur komplett im Dunkeln über den Deal und die Gruppe gelassen, sondern auch noch bis vor Kurzem so getan als wäre das alles tacko. Frankreich ist ein NATO Partner der USA und UK und auch wenn der Pazifik nicht zum NATO Raum gehört tangiert sowas durchaus auch die Sicherheitsinteressen der restlichen NATO-Partner. Auch der Rest hätte hier vermutlich ganz gerne vorher eine Information gehabt. Die wurden aber eben nicht öffentlicht blamiert.

Und es gibt hier auch keinen gesteigerten Grund sowas im Vorfeld geheim zu halten. Das ist ja nicht Mal eine ungewöhnliche Konstellation mit einem Überraschungspartner, der erhebliches Konfliktpotential hat.

Bei Frankreich kommt noch hinzu, dass sie gerade im Wahlkampf sind, wo sowas natürlich wenig gut aufgenommen wird, da es Macron schwach und unwichtig aussehen lässt. Das ist dann auch der Anlass für die ruppigere Antwort.

Diplomatisch war das ein massiver und vollkommen unnötiger Fehltritt, den die Briten dann wohl ausbaden müssen. Insb. nachdem Johnson augenscheinlich meinte, da noch Mal (sprachlich interessant) nachlegen zu müssen. Ich weiß nicht, ob er das provozieren will oder ob er einfach nur zum Scheißen zu blöd ist. Dass Frankreich ein Veto in fast allen EU/UK Fragen hat müsste ihm ja noch bekannt sein.

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