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Avatar von kennie
  • kennie

mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.2005

Europäischer Imperialismus ist genauso idiotisch wie US-Imperialismus

1. Frankreich hat eine Spionageschlacht verloren. Der BND oder DGSE verwaltet sogenannte Selektoren, Teile des Algos, für die NSA an den Hauptknotenpunkten des Netztes, wo alles abgehört und gesammelt wird.

Bei Wirtschaftsspionage interessiert sich die USA für milliardenschwere Deals, was die Gegenseite verhandelt. Wie der Streit um Nordstream, Brasiliens Ölindustrie oder eben auch dieser Deal zeigt. Hinzu kommt noch, dass sie Waffendeals überwachen und Embargos.

2. Frankreichs Empörung speist sich aus der falschen Annahme, dass sie immer noch die Grande Nation wären, eine mächtige, unabhängige Kolonialmacht. Das stimmt natürlich seit Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr. Vielleicht war Frankreich unter De Gaulle noch unabhängiger. Da waren auch noch die Kommunisten die drittstärkste Partei in Frankreich. Das wurde seither alles im Sinne der CIA gedreht, bzw. im Sinne von US Oligarchen. Macron ist wie deutsche Staatsoberhäupter ein Schoßhündchen der USA. In Frankreich greift das gleiche Think tank und NGO-Netzwerk wie in Deutschland, in dem Eliten der Wirtschaft, Medien, Militär und Politik vernetzt sind. Jetzt winselt die französische Abteilung davon eben etwas und fühlt sich ungerecht behandelt.

Wieviel davon Selbstbetrug und wiewiel davon Schauspiel ist, um die Öffentlichkeit zu täuschen, weiß ich nicht. Jedenfalls sollte man kein Wort davon glauben und diese Marionettenregierung ist sicherlich nicht auf "unserer" Seite, also der Bevölkerung, die in Frieden leben will und wenn sie über den heutigen Imperialismus Bescheid wüsste, vieles davon gerne stoppen würde.

3. Hätte die französische Regierung die U-Boote geliefert, wären sie ein Teil geworden in den Angriffsbemühungen der USA gegen China. Das wäre so wie damals, als Deutschland die US-Truppen für den Koreakrieg belieferte. Damit hat Deutschland eine erhebliche Mitschuld an diesem extrem grausamen und verlustreichen Krieg auf sich geladen. In Deutschland lügt man sich was vor, wenn behauptet wird, dass das sogenannte "Wirtschaftswunder" von Trümmerfrauen und nur mit deutscher Tüchtigkeit (und Ehrlichkeit) zustande kam, so wie es in Geschichtsbüchern für Kinder in der Schule gelehrt wird, die damit zu guten Patrioten und Nationalisten erzogen werden sollen. In diesem Denkmuster bewegen sich auch sehr viele Kommentare hier und damit sind sie nicht besser als die von den transatlantischen Schoßhündchen aus Frankreich.

4. Ich habe gelesen, dass die U-Boote aus USA wohl besser sind für Australien und sie so an waffenfähiges Plutonium kommen. Das schließt Punkt 1 nicht aus.

Diese ganze Diskussion zeigt wie lächerlich unsere mediale Berichterstattung ist und wie wenig sich seit langer Zeit geändert hat, z.B. seit dem deutschen Kaiserreich. Da geht es um eine imaginäre Ehre der französischen Regierung und es wird gelogen über ihren tatsächlichen Status und was wirklich passiert ist hinter den Kulissen. Keiner macht sich die Mühe wirklich zu recherchieren, was natürlich schwer ist, weil es um Geheimdokumente ginge und hohe Strafen drohen. Und dann können die Medien nicht auf der Empörungswelle, die die Propaganda der französischen Regierung angefacht hat, mitschwimmen.

Kleine Erinnerung zum Schluß:

Krieg ist schlecht für die Umwelt. Aufrüstung dazu auch. Atom-U-Boote haben eine sehr schlechte Umweltbilanz, siehe z.B. auch den U-Boot-Friedhof in Murmansk. Natürlich wird nur über russische Atom-U-Boote lamentiert.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.09.2021 08:15).

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