erstmal Danke für die sachliche und inhaltlich durchdachte, konstruktive Antwort (ist leider nicht mehr selbstverständlich)
in den letzten 50 Jahren ist der CO2-Gehalt von 300ppm auf 400ppm angestiegen (ungefähr, siehe https://correctiv.org/wp-content/uploads/2019/10/Bildschirmfoto-2019-10-23-um-11.20.06.png).
Vor einigen Jahren wurden die weltweiten Kohlevorräte für über 300 Jahre ausreichend vermutet:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/meldung63972.html
Auch wenn Kohle nicht der einzige fossile Energieträger ist, das Öl/Gas reicht wohl auch länger als noch in den 70ern gedacht (auch wenn Ölsandförderung und Fracking sehr umweltschädlich und energieintensiv sind), kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Menschheit/Industrie von den Vorräten her gesehen noch mehr als hundert Jahre so wie jetzt weiter emittieren kann (ich schätze 200 Jahre bei den aktuellen Reserven und konstantem Verbrauch), dann haben "wir" schon in ca. 70 Jahren die Verdopplung geschafft.
Die CO2-Senken habe ich jetzt nicht bedacht, die könnten natürlich zunehmen, aber auch abnehmen, wenn Waldgebiete durch die Erwärmung/Trockenheit/Überflutungen zerstört werden. Vielleicht steckt hier eine Chance (siehe z.B. https://www.stern.de/digital/technik/mit-baeumen-gegen-den-klimawandel---china-setzt-auf-waldstaedte-und-die-grosse-gruene-mauer-30483456.html -- auch wenn es in China auch um Holzproduktion und Schutz vor Staubstürmen geht).
Ich habe im Radio gehört, dass im vgl. zum letzten Jahr der CO2-Ausstoß sogar um über 4% zugenommen hat, kann aber keinen Link dazu finden. Und selbst wenn die Menschheit den CO2-Ausstoß auf das Niveau von 1970 senkt, siehe Bild-Link oben: dann haben wir weiter einen Anstieg, nur eben so steil wie in den 70ern.
Die Politik hat in den letzten Jahrzehnten unter Lobbydruck den Ausbau der Erneuerbaren verschlafen bzw. ausgebremst. Hätte es einen Überschuss an Solar- und Windstrom bei Wind und tagsüber gegeben (Zeitweise negative Preise an der Börse), dann hätte sich wohl auch der Bau von Speichern (ich denke an Wasserstoff, auch wenn dabei 50% der Energie verloren gehen) wirtschaftlich gelohnt. Und falls es bei uns halbwegs funktioniert hätte, dann hätten andere Länder bestimmt nachgezogen. Die großen Energiekonzerne hätten natürlich ihr lukratives Geschäft umbauen müssen - wie immer: cui bono.