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  • Marcel Leutenegger

mehr als 1000 Beiträge seit 29.05.2000

Re: im Zuge eines industriellen Tötens dort?

Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Opferzahlen von nicht überprüfbaren palästinensischen Qellen angegeben werden, gibt es auch zur Anzahl der Kämpfer nur Schätzungen, die bis 80.000 gehen.

Unabhängige Zahlen einfordern; die von der UNO veröffentlichten Zahlen und Satellitenbilder geflissentlich ignorieren; der internationalen Presse den Zutritt und die unabhängige Berichterstattung in Gaza verweigern; die lokale Presse systematisch ermorden; und Behörden und Bewohnern in Gaza Sorgfalt und Glaubwürdigkeit absprechen. Alles zusammen ist nur deshalb notwendig, weil vor Ort schlicht grausame Verhältnisse herrschen, die jeder Verhältnismässigkeit Hohn spotten.

Selbst falls es 80'000 Kämpfer wären, wären immer noch 85-90% der Männer (18+ Jahre) Zivilisten und damit nach Kriegsrecht kein legales militärisches Ziel. Angesichts hunderter ermordeter Ärzte und Pfleger, etwa 80 ermordeter Journalisten und 150 UN-Mitarbeiter, gezielt ermordeter Künstler inklusive Familien, ist jede Annahme der Einhaltung von Kriegsrecht durch die IDF hinfällig. Solche Zahlen entstünden nie und nimmer ohne skrupelloses Verhalten oder Absicht.

Dazu kommen die stillschweigenden Unterstützer, die nicht kämpfen, aber bei den Tunnelbauten geholfen haben oder Hamaskämpfer in ihren Familien oder deren Waffen in ihren privaten Räumen verstecken.

Wer Sympathisanten der Hamas und Hersteller von Infrastruktur und Waffen zu legalen militärischen Zielen erklärt, darf über den 7. Oktober nicht meckern. Israelis sind absolut überwiegend Unterstützer der IDF - selbst die wenigen Kritiker der Regierung.

Die Lage ist unübersichtlich, weil die Hamas eben keine reguläre Armee ist.

Die Palästinenser haben keine reguläre Armee, richtig. Israel unterlässt schliesslich seit Jahrzehnten nichts, um genau das zu verhindern, inklusive Ermordung von Polizisten und Sicherheitspersonal der PA.

Es sind Zivilisten ohne militärische Kennzeichnung, die sich je nachdem mal als Krieger, mal als Zivilisten ausgeben. Wie soll man da die Spreu vom Weizen trennen?

Dass Guerillakriege von regulären Armeen nur verloren werden können, ist nun beileibe keine neue Erkenntnis. Sie deswegen gar nicht erst anzufangen, wäre die logische Konsequenz. Einer Guerilla kann nur der Nachwuchs verwehrt werden, indem lebenswerte Verhältnisse geschaffen werden.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.01.2024 08:08).

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