Cook schreibt zur Geschichte des UNRWA und ordnet die Sache machtpolitisch ein.
"In waging war on the UN refugee agency, the West is openly siding with Israeli genocide - Israel has long plotted the downfall of UNRWA, aware that it is one of the biggest obstacles to eradicating the Palestinians as a people"
https://www.jonathan-cook.net/blog/2024-01-30/war-un-refugee-israel-genocide/
Es ginge darum, einen engen Verbündeten der Palästinenser mundtot zu machen, um so einen weiteren Angriffspunkt für die ethnische Säuberung freizulegen. Das UNRWA sei einer der wenigen Schutzschirme für die Bevölkerung.
"Israel’s efforts to get rid of UNRWA are not new. They date back many years. For a number of reasons, the UN refugee agency is a thorn in Israel’s side – and all the more so in Gaza. Not least, it has provided a lifeline to Palestinians there, keeping them fed and cared for, and providing jobs to many thousands of local people in a place where unemployment rates are among the highest in the world. It has invested in infrastructure like hospitals and schools that make life in Gaza more bearable, when Israel’s goal has long been to make the enclave uninhabitable. UNRWA’s well-run schools, staffed by local Palestinians, teach the children their own history, about where their grandparents once lived, and of Israel’s campaign of dispossession and ethnic cleansing against them."
So weit Cook berichtet, und so weit ich mit meinen begrenzten Mittel es bisher beurteilen kann, basieren die Anschuldigungen gegen das UNRWA auf Aussagen von gefassten Hamas-Terroristen.
Eigentlich hätte sofort jedem klar sein müssen, dass das eine perfide Kampagne ist, so sehr ist es an den Haaren herbeigezogen gewesen. Ein Unding, dass unsere Medien darauf trotzdem dermaßen anspringen, statt es schlicht und ergreifend zu ignorieren.
Vor jedem Wort dieser Meldungen müsste aber mindestens ein "angeblich" stehen. Denn der Schin-Bet der idR für Befragungen von HAMAS-Leuten zuständig ist, ist berüchtigt, wie die meisten Geheimdienste, Aussagen unter Folter zu erzwingen.
Angeblich also, haben nicht weiter identifizierte Hamas-Angehörige, wohl unter Folter, angeblich zugegeben, dass 12 Mitarbeiter der UNRWA an den Angriffen vom 7.10 beteiligt waren.
Diese Aussagen stehen im Raum - wie im Falle der behaupteten Vergewaltigungsgeständnisse der "gefassten Terroristen" - ohne jeden neutral nachprüfbaren Beweis. Die israelische Armee gibt diese Info raus. Und damit hat es sich. Und die Reporter müssen das dann glauben. Aha. Interessantes Konzept von Journalismus.
Bei jedem Richter oder Anwalt müssten da alle Alarmglocken angehen. Und, na ja, auch bei jedem Journalisten, der sich seine Berufsbezeichnung verdient hat.
Nicht so bei uns.
Und dass diese Geständnisse in den Folterzellen ausgerechnet in der Woche nach dem ICJ-Urteilsspruch gegen Israel gemacht werden, ist selbstverständlich totaler Zufall.