Ernst Theodor Amadeus Hoffmann schrieb am 31.10.2021 22:28:
1. Der Markt war nicht vorhanden. Solarstromerzeugung lohnte und lohnt sich in diesem Land nur, wenn sie hoch subventioniert wird. Das sah und sieht schon aus rein geografischen Gründen in anderen Teilen der Welt anders aus, aber man fokussierte sich ja und fokussiert sich immer noch auf die Rettung der Welt in Deutschland.
Damals, 2009 noch richtig. Ab da hat schwarz-gelb die PV systematisch ruiniert, in der Hoffnung, sie werde dann ganz verschwinden.
Abgesehen davon, dass aus Ihrem erfrischend unkonventionellen Satzbau nicht klar wird, was denn nun gerechtfertigt sein soll, und warum - wenn man mit PV Kohlestrom mühelos unterbieten würde (bei den Gestehungskosten, nehme ich an), dann bräuchte man keine Subventionen für den Bau, keine EEG-Umlage und keinen Einspeisevorrang. Solange man das aber noch hat, ist dies ein deutlicher Fingerzeig dafür, dass es ohne Subventionierung nicht geht. Kann man ja durchaus politisch wollen und machen - aber man sollte die Menschen in diesem Land nicht für blöd halten und ihnen erzählen, es würde billiger.
Falsch. Die PV-Anlage muss an der Börse verkaufen, bislang um drei cent und weniger. Das zieht eben an. PV braucht kein EEG mehr. Artikel dazu neulich in TP.
Der Exportanteil ist hier relativ egal. In Deutschland bzw. Europa werden so gut wie keine Solarmodule mehr produziert, der Anteil am Weltmarkt liegt so bei fünf Prozent. Und der wesentliche Grund sind die hohen Gestehungskosten, die kann man sich nämlich nur leisten, wenn man ein qualitativ deutlich besseres Produkt anzubieten hat.
Findet eben statt.
Die Kosten pro erzeugter Leistung haben nun nicht unbedingt etwas mit dem technischen Fortschritt zu tun, sondern mit den Beschaffungskosten und den Wetterverhältnissen vor Ort. Erstere sind aufgrund der chinesischen Massenherstellung niedrig, zweite aufgrund der Lage der Golfstaaten gut.
Aber wir hatten schon eine Massenproduktion. Die wäre erhaltbar gewesen. Wenn man gewollt hätte.
Anfang der 90er hat man tatsächlich auf den Resten der ostdeutschen Halbleitergewinnung und der dazugehörigen Firschungseinrichtungen aufgebaut, Freiberg war ja nicht umsonst der Schwerpunkt der deutschen Solarzellenherstellung. Da hatte man eine einigermaßen brauchbare Technologie, Fachkräfte die damit umgehen konnten und die entsprechenden Fördermittel.
Systematisch, absichtlich im Dienst der Fossilindustrie kaputt gemacht.
Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen: Ist halt so. Technologienetwicklung findet heute, wie beispielsweise das String-Ribbon-Verfahren oder die VLS-Technik, findet heute eben zu einem großen Teil in den USA steht. Ironischerweise teilweise mit Leuten, die vor zwanzig Jahren noch in Deutschland geforscht und produziert haben.
Rechter Dummschwatz.