SvenV schrieb am 13.05.18 07:12:
Wenn nur noch die AfD dafür sorgen möchte, erst einmal alle Probleme im eigenen Land zu lösen, bevor man Millionen neue Probleme importiert, dann ist dies ein Armutszeugnis für die deutsche Politik. Aber immerhin bleibt dem mündigen Bürger noch diese Wahl.
Welche Probleme löst denn die national-neoliberale Alternative für Doofe? Nö, diese Partei steht zunächst einmal für eine evolutionäre Weiterentwicklung des eigentlich schon politisch und ökonomisch gescheiterten Neoliberalismus, der nun rassistisch und nationalistisch kostümiert daherkommt. Die AfD ist keine rechte Graswurzelbewegung. Hinter dieser Partei versteckt sich der rechts-konservative Teil der hiesigen Eliten, die sie mit viel Geld und Marketing-Knowhow unterstützen.
Die AfD dient ihnen dabei als politisches Sammelbecken für das zunehmend politisch frustrierte, sozial und ökonomisch abgehängte deutsche Kleinbürgertum. Da gibt es durchaus Parallelitäten zum Aufstieg der Nazis in der Weimarer Republik zu beobachten. Obwohl, Geschichte soll sich ja angeblich nicht wiederholen und wenn, dann nur als Farce. :-D
Politische Lösungskompetenzen sind bei der AfD jedenfalls keine erkennbar, höchstens maximale Realitätsverweigerung. Irgendwie träumen die von so einer Art rechter DDR, mit autoritärer Regierung und mit Mauer und Stacheldraht um die Grenzen herum. Da wollen ihre muffigen Anhänger dann das ausleben, was sie unter "doitscher" Kultur verstehen.
Lustig finde ich in diesem Zusammenhang noch, dass ein Großteil der AfD-Anhänger aus der Ex-DDR kommt. Die hatten damals doch schon alles, was sie sich heute wieder so sehnlichst wünschen.
Das ist also der Dank für die Solidarität, die man der Ostzone über Jahrzehnte hat zukommen lassen. Zwei Billionen Euro hat man in den Osten transferiert, denen ihre maroden Städte und kaputte Infrastruktur wieder aufgebaut. Als Dank dafür haben wir dort nun haufenweise rechte Mitbürger, die ständig schimpfen, sich benachteiligt fühlen und unsolidarisch sind. - OmO