Die Beiden Pakte drehen sich doch vor allem darum, dass Migration und Flucht international koordiniert und kontrolliert ablaufen und man dabei zusammen arbeitet.
Es werden ausdrücklich die nationale Souveränität der Aufnehmerstaaten und deren Einwanderungsgesetze gewahrt und bestärkt.
Im Kern geht es darum, dass Migranten und Flüchtlinge klare Informationen bekommen, was sie wo erwartet und was man von ihnen erwartet, diese Informationen verlässlich sind und bei einer zugesagten Aufnahme eine positive Prognose für den Migranten/Flüchtling UND den Aufnehmerstaat besteht, unabhängig davon, was ein Staat für sich bestimmt, ob und wieviele Migranten und Flüchtlinge er zu welchen Konditionen auch immer aufnehmen will.
Wenn menschenwürdige Bedingungen erwartet werden, dann in diesem Rahmen. Es kann ja auch nicht sein, dass man Teddybären werfend Menschen begrüßt, als wäre dies das Schlaraffenland und sie dann ein Jahr lang in eine Turnhalle pfercht, bis Seuchengefahr droht.
Beide Papiere empfehlen !Grenzkontrollen!, umfangreiches Screening zur Gefahrenabwehr der Migration (Nein, dieser Aspekt wird nicht geleugnet von der UN, sondern explizit angesprochen und Empfehlungen ausgesprochen) und frühzeitigen Erkennung von Kombatanten, die international vernetzt und informiert ablaufen soll.
Insgesamt steht bei beiden an oberster Stelle die !Vermeidung! von Flucht und Migration, sprich: Erste Adresse sind Fluchtursachen und Unzufriedenheit im Heimatland.
Weder drücken diese Papiere irgendjemandem etwas auf, was er nicht will, weder als Staat noch als Privatperson, noch werden demokratische Prinzipien ausgehebelt, noch wird Migration forciert, einseitig gut geheißen oder die Interessen der Aufnehmergesellschaft hinten angestellt.
Der Telepolis-Artikel ist mitnichten ein würdige Zusammenfassung der beiden Dokumente und die Art mit der suggeriert wird, die Dokumente forderten im wesentlichen nicht mehr als "Macht mal Platz, hier kommen noch mehr." ist mir nach lesen beider Dokumente absolut unverständlich.
Wenn man diese Pakte besser kommunizieren will, dann muss irgendjemand vielleicht mal damit anfangen. Ich würde behaupten ihre Kommunikation spielt derzeit eher der AfD in die Hände, welche behaupten könnte, dass selbst die UN näher an ihrer Politik ist, als an jener der etablierten Parteien.
Das scheint wohl eher der Grund zu sein, warum man deren Inhalt nicht wirklich deutlich vermittelt. Die beiden Dokumente heben zumindest, was deutsche Einwanderungspolitik betrifft, massive Defizite hervor und zwar im Hinblick auf den Umgang mit der Situation überhaupt. Sie stimmen grundsätzlich mit der Erkenntniss überein, dass soetwas unkontrolliert Chaotisches wie 2015 nie wieder passieren darf.
Die indirekte Empfehlung selektiver Zuwanderung ist kaum zu übersehen.