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  • FlinxInFlux

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Re: Jeder wie er kann

iZac Newton schrieb am 19.11.2023 14:32:

Dass wir seit '45 weniger andere Länder überfallen, uns eher an UN-Mandate halten, um friedliche Lösungen bemüht sind usw., als viele andere Länder, das dürfte doch unumstritten sein.

Ich will nicht ausschließen, dass ich Dein Ausgangstatement, auf das ich reagiert habe, ...

Aber wir sind doch "Die Guten!™"

... missinterpretiert habe. Aber das klang schon sehr nach einer Relativierung der der Ranking zugrundeliegenden Untersuchung.

Man sollte aber auch schauen, mit welchen Freunden man sich umgibt.
Derjenige, der Schmiere steht, während seine Kumpels jemanden verprügeln, wäre nach deutschen Recht (oder moralisch) auch nicht unschuldig.

Nicht zuletzt die Deutschen - ja auch die Westdeutschen - sind vergleichsweise kritisch, wenn es um die Amerikaner geht. Da gibt es andere Länder in Europa, in denen das anders gehandhabt wird. Letztlich ist das konkrete Verhältnis, also z.B. die Genehmigung von Militärbasen auf eigenem Grund, eine Frage der Abwägung.

Die Idee, die von manchen - ja ich nenne sie Lumpenpazifisten - verfolgt wird, die jegliche militärische Zusammenarbeit mit anderen Nationen auf eigenem Boden verbieten möchten, teile ich dezidiert nicht. Angesichts des chauvinistischen Militarismus, der aktuell in Russland Bahn bricht - mitsamt aller Eroberungsphantasien denen dort im Staatsfernsehen gefröhnt wird - bin ich froh, dass wir in Sachen Verteidigung nicht ganz ohne Hose darstehen.

Der Verdsacht liet nahe, dass das etwas unterbewertet ist. Oder dass jüngere Zeiten, in denen das schlimmer geworden ist, noch nicht komplett mit eingeflossen sind.

Oder Du überbewertest das.

Und wo wir schon bei jüngeren Entwicklungen sind: diejenigen, die besonders "stolz" darauf sind, Deutsche zu sein (obwohl sie in der Regel gar nichts dafür getan haben!), sind ganz sicher nicht die, die irgendwas zum Besseren verändern werden; sondern genau im Gegenteil.

Bedauerlich, dass Du Dich für dieses Diskussionsniveau entschieden hast, obwohl klipp und klar sein sollte, dass sich der von mir genannte "Stolz" nicht auf meine nationale Zugehörigkeit bezieht, sondern auf den von uns praktizierten Multilateralismus, um den es hier geht. Im Gegensatz zu anderen Nationen, die in jüngerer Vergangenheit Schuld auf sich geladen haben, hat sich in Deutschland eine Erinnerungspolitik herausgebildet, auf die man wahrlich stolz sein kann.

Das ist mir gerade deshalb wichtig, weil aktuell in unserem Land Kräfte wiedererstarken, die sich dezidiert gegen die von mir gemeinte Erinnerungspolitik sowie den Multilateralismus im Allgemeinen wenden.

Flinx

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.11.2023 14:54).

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