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  • GabyS

20 Beiträge seit 06.09.2023

Beidseitiges Elend

Der russische Außenminister mag zu Recht anprangern, dass der "Westen" Moskau gegenüber wortbrüchig geworden ist und zu keinem Zeitpunkt vorhatte, eine NATO-Osterweiterung aufzugeben und zielstrebig und trickreich den Ukraine-Konflikt befeuert hat, aber selbst vor dem nachvollziehbaren Sicherheitsanliegen der russischen Seite, die ein Bedrohungsszenario durch die näherrückenden Weststreitkräfte als ernsthaft bedrohlich empfinden muss, ist das für ehrbare Politiker kein hinreichender Grund, einen Krieg zu beginnen, bei dem man zudem nicht ausschließen kann, dass der in einem atomaren Inferno endet.
Das Argument mancher, dass die "andere Supermacht" für jeden sichtbar mindestens genau so reagieren würde und das in der Vergangenheit unter Beweis gestellt hat, überzeugt nicht, denn zwei Verbrechen bleiben zwei und heben sich nicht etwa gegenseitig auf.
Kluges und diplomatisches Vorgehen ist in dieser verfahrenen Situation angezeigt - wegen der beschriebenen Eskalationsgefahr ebenso, wie vor dem Hintergrund der Tatsache, dass einmal mehr amoralischerweise tausende von Opfern unnötig inkauf genommen werden - von den wirtschaftlichen Folgen insbesondere auch für die Bundesrepublik einmal ganz abgesehen.
Das Auswärtige Amt wäre die politische Instanz, die sich Tag und Nacht damit beschäftigen müsste, nach diplomatischen Lösungen zu suchen, mit den Ziel, den Wahnsinn schnellstmöglich zu beenden.
Die Außenministerin sieht das anders, und sie hat nicht nur vom Pentagon Rückendeckung, sondern insbesondere auch von ihrer grünen Partei, kriegsaffinen SPD-Rechten und auch in der kleinen Partei FDP gibt es lautstarke eskaltorische Stimmen, die "Russland besiegt sehen " wollen.
Die Frage "Cui bono" drängt sich natürlich auf, denn Aussagen wie die, wir würden "von Idioten regiert" oder hätten "die dümmste Regierung" seit Gründung der Bundesrepublik beschreiben den Sachverhalt nur scheinbar richtig. Wer profitiert also wirklich?

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