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  • portability

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2004

Gleichbehandlung ist in der Tat plausibel

"Gleichbehandlung der Geschlechter, da läuten sämtliche
Alarmanlagen."
Bei solchen Sprüchen sollten wirklich alle Alarmglocken läuten,
besonders, wenn sie von Birgit Gärtner kommen!

Ja, nee, Frau Gärtner, die Tour kennen wir ja schon von ihnen!
(*schauder*), ich denke nur an die "Jammernden Väter":

http://www.heise.de/tp/artikel/33/33084/1.html

"Gleiches Recht auf Schmerzen - das klingt ähnlich plausibel wie die
Forderung "Frauen in die Bundeswehr", weil ihnen da so wahnsinnig
viele Karrierechancen offen stehen …Gleichbehandlung von was
eigentlich?" 

Von Männern und Frauen, von Jungen und Mädchen, au Backe, ist das so
schwierig? 

Die Forderung nach Wehrgerechtigkeit ist selbstverständlich
plausibel.

Der Abs. 1 des Art 12a GG gehört dringend abgeschafft, oder durch den
Zusatz "...und Frauen" ergänzt:

"MÄNNER können vom vollendeten 18. Lebensjahr an zum Dienst in den
Streitkräften...verpflichtet werden."

Eine krasse, durch nichts gerechtfertigte geschlechtliche
Diskriminierung. Die nicht dadurch geheilt wird, dass die Wehrpflicht
mittlerweile temporär ausgesetzt ist. Die kann jederzeit durch
einfachen Regierungsbeschluss wieder eingesetzt werden.

Und logischerweise gibt es für Frau Gärtner natürlich nur eine
weibliche Genitalverstümmelung (FGM), bei der männlichen Kindern gibt
es für sie so etwas gar nicht, da heißt die MGM (male genital
mutiliation)  ganz niedlich "Zirkumzision".

Verdammt noch mal: "Verstümmelung ist Verstümmelung ist Verstümmelung
ist Verstümmelung!"

"Die Entfernung von lebendigem, gesunden, normal entwickelten, nicht
nachwachsenden und funktionalem Körpergewebe kann man durchaus als 
Verstümmelung, wenn sie selbstbestimmt erfolgt, als
Selbstverstümmelung sehen.

Davon, dass sich Babys und Kinder selbst absichtlich die Vorhaut
abgeschnitten haben, davon habe ich noch nicht gehört. Liefe aber
zweifelsohne unter "Selbstverstümmelung" und wäre ein Fall für der
Kinderpsychiater."

Und den Typ Ia, der FGM, den lässt Gärtner "ganz unauffällig" einfach
mal verschwinden, der stört hier nur...

Der Alternative Gesetzentwurf der 66 Abgeordneten ist sehr lesenswert
(im Gegensatz zu dem üblen Machwerk von SLS) - er übersieht aber
(vermtl. aus Angst auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt zu
werden) eines:

Wenn man sagt, ab einem bestimmten Alter hat ein JugendlichER das
Recht, selbstbestimmt die Amputation seiner Penis-Vorhaut zu
veranlassen, muss einer Jugendlichen in diesem Alter das selbe Recht
zugestanden werden, also das Recht die Klitoris-Vorhaut amputieren zu
lassen. 
Da werden die allermeisten weiblichen Jugendlichen allerdings kein
Interesse dran haben. (Ich bin davon überzeugt, die Zahl der
selbstbestimmten männlichen Vorhaut-Amputationen hielte sich auch in
engen Grenzen, längst nicht jeder Sohn muslimischer/jüdischer Eltern
würde sich in dem Alter selbstbestimmt beschneiden lassen - das sind
ja genau die Ängste der Eltern - dass ihre Kinder selbst über ihre
körperliche Unversehrtheit entscheiden).

Die Forderung nach Gleichbehandlung ist völlig richtig, und zwar
sowohl bezüglich selbstbestimmter, als auch bezüglich fremdbestimmter
Genitalmodifikation. Letztere sind schwere Verbrechen, wobei man
durchaus nach Umfang und Auswirkungen auf die/den Betroffenen
differenzieren muss.
Verbrechen sind sie aber allesamt, allemal.

Dass bei der "üblichen" MGM nicht nur die Vorhaut, sondern oft auch
das hochsensible Frenulum ganz oder teilweise zerstört wird, ist B.G.
auch entgangen. Die Amputation der Penis-Vorhaut lässt zwar in der
Regel (leider auch nicht immer) die Penis-Eichel ZUNÄCHST intakt,
schädigt sie aber in unvermeidlicher Folge durch Reizüberflutung und
Austrocknung. 
D.h. sie hat eben auch erhebliche, desensibilisierende  Auswirkungen
auf die Penis-Eichel, die im Prinzip der Klitoris-Eichel entspricht.
Ob die schwerwiegender sind als z.B. die teilweise Entfernung der
Klitoris-Eichel ist schwer zu quantifizieren, Tatsache ist, dass
sowohl nach der einen als auch auch der anderen Desensibilisierung
die Orgasmusfähigkeit meistens gegeben ist, und dass die Betroffenen
(männlich und weiblich) später ihrer Verstümmelung in der Regel
positiv gegenüber stehen, und ihre Kinder ebenfalls
verstümmeln/verstümmeln lassen.

"Der Ruf nach gleichem Recht für beide Geschlechter ist in Wahrheit
der Ruf nach gleichem Unrecht. "

Was für ein Quark! Gleiches Recht für beide Geschlechter  kann doch
nur altersbezogen gelten. 
Also gleiches Recht für vergleichbar alte Jungen/Mädchen auf einen
intakten Körper bzw. Schutz vor Körperverletzung, und gleiches Recht
für männliche/weibliche Jugendliche bzw. Männer/Frauen bzgl.
selbstbestimmter Operationen mit vergleichbaren Auswirkungen.

"Die UN-Resolution gegen weibliche Genitalverstümmelung ist ein
Meilenstein im Kampf gegen FGM."

Ob sie bzgl. FGM irgend etwas ändert ist spekulativ. Auf alle Fälle
ist sie ein weiterer Mosaik-Stein der geschlechtlichen
Diskriminierung. 

"Gleiches Recht auf Schmerzen", warum eigentlich nicht? Wer SELBER
Lust auf Schmerzen hat, der soll sie haben! Oder wollen wir den
Masochismus jetzt geschlechtsspezifisch verbieten? (Ansätze dazu gibt
es im Feminismus ja) 
Aber Männer dürfen sich selbstverständlich weiter bei Domina, Domina
vobiscum gegen Gebühr auspeitschen lassen ;)

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