Ich finde diese Rationalisierung a la "Jungsbeschneidung ist ja nicht
so schlimm, wie die der Mädchen" unsäglich!
Der einzige Unterschied, den ich ausmachen kann, ist wohl der, dass
der Junge es in den meisten Fällen einfach etwas schneller
überstanden hat, als ein Mädchen das z.B infibuliert wird. Solch eine
Operation kann nämlich schon mal ne halbe Std dauern!
Das Argument, dass der Verlust für den Jungen nicht so schwer wiegt,
möchte ich nicht einfach so akzeptieren, denn was mich vor allem
interessiert, ist wie der Moment der Beschneidung für das Kind
empfunden wird: Hier wird dem Kind nicht nur ein sehr grosser,
traumatischer Schmerz zugefügt, mit dem es erstmal fertig werden muss
- Junge wie Mädchen.
Für das Kind muss sich das alles wie ein riesiger Vertrauensbruch
darstellen, denn gerade die Eltern, denen das Kind voll vertraut,
dass sie jegliches Unheil abwenden werden, lassen genau dies jetzt
zu, und feiern auch noch ausgelassen mit! Wie soll denn ein Kind
derartiges einordnen, wenn nicht mittels Verlust des Urvertrauens?
Der Moment des "Beschnitts" ist für beide Geschlechter traumatisch
und nur dadurch verarbeitbar, dass viele eben dieses Erlebnis künftig
komplett ausblenden.
Natürlich ist der Verlust beim Jungen im Zweifel geringer, da er
dennoch nachher noch ordentlich funktioniert, was man von einer
beschnittenen oder gar infibulierten Frau nicht mehr sagen kann.
Aber das macht das Unrecht einer Jungsbeschneidung deshalb nicht
kleiner, denn es wurde ja in beiden Fällen eine weitere Grenze
überschritten: Niemand hat das Recht, einfach einen Teil des Körpers
eines anderen abzuschneiden! Weder aus religiösen noch aus sonstigen
Gründen. Medizinische Notwendigkeiten mal ausgenommen (wobei ich mir
keine med. Notwenigkeit vorstellen kann, wo eine Entfernung der
Klitoris indiziert sein könnte)
Nein, Jungsbeschneidung ist nicht weniger schlimm, denn in der Sache
gibts keinen Unterschied zur Mädchenbeschneidung.
Dass der Junge zum Glück nicht so wahnsinnig an Funktionalität
eingebüsst haben wird, wie das Mädchen, ist als Glück im Unglück zu
bezeichnen: Einfach nochmal Schwein Gehabt!
Dennoch weigere ich mich, die Gesellschaftlich durchaus verbreitete
Ansicht zu akzeptieren, "Jungsbeschneidung sei nicht so schlimm,
schlimm sei nur die Beschneidung von Mädchen".
Einzig der etwas geringere Verlust an Funktionalität genügt nicht, um
die anderen vorhin beschriebenen Faktoren aufzuwiegen.
Es ist und bleibt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
Menschenwürde, Selbstbestimmtheit, und es ist in jedem Fall eine
grausame Tortur für das betroffene Kind, EGAL ob Junge oder Mädchen!
Und DAS ist, was die Diskussion bestimmen sollte!
Und nein, ich bin weder Anti-Islam noch Anti-Judentum (wobei
letzteres einem heutzutage nicht wirklich leicht gemacht wird!)
sondern Pro-Menschenrechte und damit auch Pro-Kinderrechte!
Bestialische Praktiken wie die Beschneidung von Kindern haben in
einer aufgeklärten Gesellschaft nichts zu suchen!
Der Terrier schrieb am 4. Januar 2013 10:07
> Die weibliche Genitalverstümmelung mit der Beschneidung von Jungs
> gleichzusetzen ist ein Bärendienst und hilft weder den Mädchen noch
> den Jungen. Bei den Mädchen verstümmelt man (übrigens hat das nichts
> mit den Islam zu tun sondern mit Tradition die älter ist, wie bei der
> Beschneidung) um ihnen die Lust beim Sex zu nehmen und sie so
> gefügiger zu machen. Bei den Jungs ist der eingriff erheblich
> harmloser und dient nur der Gruppenzugehörigkeit. Das kann man nicht
> vergleichen und wenn man es tut dann verharmlost man damit die
> Weibliche Genitalverstümmelung. Beide Themen sind viel zu wichtig um
> sie einfach zu vergleichen und so zu vereinfachen.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rendienst
> http://www.intaktiv-online.de/jungen-als-opfer/jungen-als-opfer/routi
> nebeschneidung-in-der-ddr.html
so schlimm, wie die der Mädchen" unsäglich!
Der einzige Unterschied, den ich ausmachen kann, ist wohl der, dass
der Junge es in den meisten Fällen einfach etwas schneller
überstanden hat, als ein Mädchen das z.B infibuliert wird. Solch eine
Operation kann nämlich schon mal ne halbe Std dauern!
Das Argument, dass der Verlust für den Jungen nicht so schwer wiegt,
möchte ich nicht einfach so akzeptieren, denn was mich vor allem
interessiert, ist wie der Moment der Beschneidung für das Kind
empfunden wird: Hier wird dem Kind nicht nur ein sehr grosser,
traumatischer Schmerz zugefügt, mit dem es erstmal fertig werden muss
- Junge wie Mädchen.
Für das Kind muss sich das alles wie ein riesiger Vertrauensbruch
darstellen, denn gerade die Eltern, denen das Kind voll vertraut,
dass sie jegliches Unheil abwenden werden, lassen genau dies jetzt
zu, und feiern auch noch ausgelassen mit! Wie soll denn ein Kind
derartiges einordnen, wenn nicht mittels Verlust des Urvertrauens?
Der Moment des "Beschnitts" ist für beide Geschlechter traumatisch
und nur dadurch verarbeitbar, dass viele eben dieses Erlebnis künftig
komplett ausblenden.
Natürlich ist der Verlust beim Jungen im Zweifel geringer, da er
dennoch nachher noch ordentlich funktioniert, was man von einer
beschnittenen oder gar infibulierten Frau nicht mehr sagen kann.
Aber das macht das Unrecht einer Jungsbeschneidung deshalb nicht
kleiner, denn es wurde ja in beiden Fällen eine weitere Grenze
überschritten: Niemand hat das Recht, einfach einen Teil des Körpers
eines anderen abzuschneiden! Weder aus religiösen noch aus sonstigen
Gründen. Medizinische Notwendigkeiten mal ausgenommen (wobei ich mir
keine med. Notwenigkeit vorstellen kann, wo eine Entfernung der
Klitoris indiziert sein könnte)
Nein, Jungsbeschneidung ist nicht weniger schlimm, denn in der Sache
gibts keinen Unterschied zur Mädchenbeschneidung.
Dass der Junge zum Glück nicht so wahnsinnig an Funktionalität
eingebüsst haben wird, wie das Mädchen, ist als Glück im Unglück zu
bezeichnen: Einfach nochmal Schwein Gehabt!
Dennoch weigere ich mich, die Gesellschaftlich durchaus verbreitete
Ansicht zu akzeptieren, "Jungsbeschneidung sei nicht so schlimm,
schlimm sei nur die Beschneidung von Mädchen".
Einzig der etwas geringere Verlust an Funktionalität genügt nicht, um
die anderen vorhin beschriebenen Faktoren aufzuwiegen.
Es ist und bleibt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
Menschenwürde, Selbstbestimmtheit, und es ist in jedem Fall eine
grausame Tortur für das betroffene Kind, EGAL ob Junge oder Mädchen!
Und DAS ist, was die Diskussion bestimmen sollte!
Und nein, ich bin weder Anti-Islam noch Anti-Judentum (wobei
letzteres einem heutzutage nicht wirklich leicht gemacht wird!)
sondern Pro-Menschenrechte und damit auch Pro-Kinderrechte!
Bestialische Praktiken wie die Beschneidung von Kindern haben in
einer aufgeklärten Gesellschaft nichts zu suchen!
Der Terrier schrieb am 4. Januar 2013 10:07
> Die weibliche Genitalverstümmelung mit der Beschneidung von Jungs
> gleichzusetzen ist ein Bärendienst und hilft weder den Mädchen noch
> den Jungen. Bei den Mädchen verstümmelt man (übrigens hat das nichts
> mit den Islam zu tun sondern mit Tradition die älter ist, wie bei der
> Beschneidung) um ihnen die Lust beim Sex zu nehmen und sie so
> gefügiger zu machen. Bei den Jungs ist der eingriff erheblich
> harmloser und dient nur der Gruppenzugehörigkeit. Das kann man nicht
> vergleichen und wenn man es tut dann verharmlost man damit die
> Weibliche Genitalverstümmelung. Beide Themen sind viel zu wichtig um
> sie einfach zu vergleichen und so zu vereinfachen.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rendienst
> http://www.intaktiv-online.de/jungen-als-opfer/jungen-als-opfer/routi
> nebeschneidung-in-der-ddr.html