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  • Fizzlefritz

670 Beiträge seit 08.09.2023

Re: andere Interpretation

wa schrieb am 10.06.2024 18:35:

Ganz abwegig ist das keinesfalls, denn genau so lief es in Georgien. Vermutlich machte man in Moskau die gleiche Rechnung. Im Endeffekt sahen sich Westen und Osten in einen Konflikt verwickelt, der vielleicht nie so geplant war. Das wuerde auch die schlechte Vorbereitung auf beiden Seiten erklaeren, wie auch das anfaenglich eher planlose Handel der russischen Truppen.

Ich denke auch, dass eine schnelle Beendigung des Krieges in der Hoffnung, dass Selenskyj den Aschraf Ghani macht, durchaus zu den russischen Plänen gehörte. Aber das war ein Glücksspiel, und dass sie noch einen ernsthaften Plan B hatten sieht man daran, dass sie dann schnell auf einen Abnutzungskrieg umgeschwenkt sind und auch noch gut darauf vorbereitet waren. Dass die Russen die westliche Militärproduktion weit hinter sich lassen, ist m.E. nämlich kein Zufall und war vermutlich schon einige Jahre vor Kriegsbeginn in Vorbereitung.

Daher bin ich nicht so ganz überzeugt von der Interpretation, dass hier wirklich beide Seiten schlecht vorbereitet waren. Aktionen, wie auf fast wirkungslose Sanktionen immer mehr und sukzessive schwächere Sanktionen oben drauf zu stapeln (13+-tes Paket oder wo sind wir mittlerweile?), Leerung der westlichen Waffenlager bis sogar die eigenen Militärs Alarm schlagen und stückweises Überschreiten selbst gesteckter Grenzen bezüglich Waffensystemen sieht mir nicht nach einem gut durchdachten "Plan B" aus, sondern wirkt auf mich eher wie eine Panikreaktion, weil man alles auf "Plan A" gesetzt hatte.

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