Das ist eine weitere Kampagne wie schon Russia-Gate und der Mueller-Report. Viel heiße Luft, die von den Medien nochmal möglichst scharf weitergereicht wird. Wenn es dann in Richtung Gerichtsfestigkeit geht, bleiben bestenfalls ein paar Korruptnik-Geschichten übrig.
Exemplarisch der Abschnitt, der reißerisch so eingeleitet wird: "Während dessen kommen immer neue Einzelheiten ans Tageslicht, die die erschreckende Dimension des versuchten Staatscoups vor Augen führen."
Die erschreckende Dimension ist dann, dass der rechte Nonsense-Mob "Hängt Mike Pence" ruft.
Das passt ins Schema. Nach dem Run auf das Kapitol gab es Selfies auf den Bürostühlen der Politiker. Dann wurden sie nach und nach verhaftet und abgeführt. Das als Putschversuch zu titulieren ist lächerlich.
Ein Putsch sieht für mich anders aus. Diese Fake-Stories sind das einzige, zu was die Demokraten-Partei seit Jahren fähig ist. Grund ist, dass sie sich politisch nicht wesentlich von den Republikanern unterscheidet, nur nicht ganz so niedrig agiert, und ein paar progressive Themen als eine Art letzte Waffe auf dem ansonsten beidseitig neoliberalen Terrain bewahrt.
Ein bisschen mehr Abstand zu den US-Demokraten-Kampagnen hätte ich mir in Telepolis gewünscht. Die US-Nazis sollte man ernst nehmen und nicht mit Fake-Stories, die am Ende vor Gerichten nicht in der inszenierten Größe bestehen werden, quasi reinwaschen.